Alle waren in Woodstock – außer mir und den Beatles
Roman
Georg Meier
Überall roch es nach Revolution. Der Geruch steckte in den Klamotten und wehte durch die Straßen‘, so sagt es der Protagonist des Romans und beschreibt damit das Lebensgefühl eines Teils der damaligen Jugend, der Langhaarigen, der Gammler, Beatniks, Hippies, die Jack Kerouac, Allen Ginsberg und Camus gelesen hatten, die eines Tages mit nicht viel mehr als einem Schlafsack und einer Zahnbürste aus dem Elternhaus schlichen, um an der nächsten Autobahnauffahrt den Daumen in den Wind zu strecken.
Der Held des Romans erzählt vom Leben auf der Straße, von Demos, freier Liebe und vom Abenteuer in den großen Städten Europas, und ebenso eindringlich beschreibt er die Irrwege, die opiatverseuchten Hotelzimmer in Istanbul und Afghanistan, die Suche nach der absoluten Wahrheit in politischen und spirituellen Sekten. In Rückblicken erzählt er aus seiner Kindheit und Jugend in der vom Krieg zerstörten Stadt Gießen, von amerikanischen Soldaten, die das Rock-’n’-Roll-Gefühl in die deutsche Provinz bringen. Elvis Presley, Fats Domino, Bill Haley elektrisieren die Jugend, die Beatles markieren den Beginn einer neuen Zeitrechnung. Mit Sex und Rock’n’Roll rebelliert die Jugend gegen ihre kopfschüttelnden Eltern, die sich nach der großen Katastrophe in eine Kleinbürger-idylle zurückziehen wollen.
Generationenprobleme gab es immer, aber jetzt brachen sie los wie eine gewaltige Eruption. Man wollte die Abrechnung mit den Vätern, mit Richtern, Politikern und Polizisten, die mental noch immer in der Nazizeit zu Hause waren.
Der Held bricht auf in die großen Städte. Erste Station wird Hamburg. Demonstrationen gegen den Vietnamkrieg und gegen die NPD.
Der Weg zur geistigen Freiheit ist mit allerlei Hürden und Schlaglöchern gespickt und mündet – über viele Autobahnen, Kneipen, fremde Städte, Gefängnisse, Drogen, Wohngemeinschaften und durch viele erregte Diskussionen – schließlich in einer Hamburger Stadtvilla mit Weinkeller, Bibliothek und Familie.