Nie geht es nur um Vergangenheit

Nie geht es nur um Vergangenheit von Benz,  Wolfgang, Czwalina,  Johannes, Shambicco,  Dan
Heute gibt es nur noch wenige Zeitzeugen, die den Zweiten Weltkrieg mit- und überlebt haben. Schon bald werden wir nur noch Berichte aus zweiter Hand hören können. Im vorliegenden Buch erzählen ehemalige Flüchtlinge, deren Heimat in der Zwischenzeit das Dreiländereck geworden ist oder deren Fluchtweg diese Gegend gekreuzt hat, von ihren schrecklichen Erlebnissen, von Feigheit und Denunziation aber auch von Mut und Hilfsbereitschaft. Unter den Beiträgern befinden sich nicht nur letzte Überlebende des Holocaust und deren Kinder, sondern auch Nachkommen von Tätern, die selbst unter den Verbrechen ihrer Vorfahren leiden. Die Vergangenheit und die Gegenwart können nicht getrennt betrachtet werden, sondern die Gegenwart kann nur aus der Kenntnis der Vergangenheit heraus verstanden und bewältigt werden. Ein aufwühlendes Zeitdokument.
Aktualisiert: 2022-05-31
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Absturz

Absturz von Crusius,  Detlev
René Clausen, Besitzer eines kleinen, aber sehr gut florienden Unternehmens in der EDV-Branche, lockt Anfang der neunziger Jahre das ganz große Geld. Er soll Schaltschränke nach Libyen liefern. Der Kunde bezahlt sofort und viel mehr als normal üblich. René Clausen weiß, daß die Lieferungen über einen Mittelsmann in Belgien abgewickelt werden, damit Deutschland nicht als Ursprungsland der Anlagen erkennbar ist. Ein großer deutscher Elektrohersteller scheint ebenfalls keine Bedenken zu haben. Clausen wickelt das Geschäft mit einem befreundeten Unternehmer ab, der die Schaltschränke, nach vorgegebenen Plänen aus Libyen, verdrahtet. Die letzten Angaben aber fehlen. Die sollen in Libyen von den Auftraggebern selbst ergänzt werden. Aber das ist nur ein Test. Tatsächlich geht es den Auftraggebern um die Prozessrechner eines Münchner Elektronikherstellers. Clausen ist nur ein Strohmann, der nicht auf der schwarzen Liste des Zolls steht. Die Bestellungen werden immer umfangreicher. Verführerische Aufträge winken und ein Aufstieg zum Millionär. Vier Jahre reist René Clausen mit seinem Mittelsmann aus Belgien, der lange im arabischen Raum gelebt hat und mit einer Deutschen verheiratet ist, nach Libyen und auch nach Syrien und Tunesien. Eine fremde, aber auch bezaubernde Welt wird ihm geöffnet. Von den libyschen Auftraggebern hofiert, begreift der deutsche Unternehmer mit jeder Reise und mit jedem neuen Auftrag mehr, auf welch ein gefährliches Geschäft er sich eingelassen hat. Ob mit den Schaltschränken wirklich die Technologie für eine Giftgasfabrik geliefert, oder mit diesen Steuerungen eine Puddingfabrik betrieben wurde, das wisse man nicht, sagte der Staatsanwalt bei der Urteilsverkündung. René Clausen wird zu vier Jahren Haft wegen Verstoßes gegen das Außenwirtschaftsgesetz verurteilt. Den Anklagepunkt gegen das Kriegswaffenkontrollgesetz ließ man fallen. In diesem autobiografischen Roman nimmt uns Detlev Crusius mit auf eine spannende Reise seines Protagonisten in die legal-illegale Welt der Wirtschaft und in die Welt des Strafgefangenen in seiner Zelle. Der Held des Romans Absturz und auch der Autor haben alles aufs Spiel gesetzt: Familie, Geschäft und die Zukunft als angesehener Unternehmer. Und sie haben verloren und für ein gefährliches Spiel gebüßt. Der Münchener Elektronikhersteller wurde nicht strafrechtlich verfolgt.
Aktualisiert: 2022-05-31
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Letzte Tage

Letzte Tage von Eckoldt,  Matthias
Toni, früher DDR-Landesmeister im Boxen, ist ein erfolgreicher Profitrainer: Er formt aus wütenden jungen Männern zukünftige Champions. Boxen ist Tonis Leben, und so schließt er mit dem undurchsichtigen Box-Manager Bornemeyer einen Vertrag. Zu Tonis hoffnungsvollen Talenten zählt Alex. In kurzer Zeit führt er ihn zum Europameistertitel. Zum Champion aufgestiegen, zeigt Alex allerdings im Kampf gegen seinen Herausforderer Schwäche und gibt ohne Not auf. Neben Alex wirkt Rico wie ein jüngerer Bruder. Toni hat ihn schon als 14-Jährigen in sein Camp und in sein Haus geholt. Rico bringt dem väterlichen Trainer grenzenloses Vertrauen entgegen. Die Wut über den frühen Verlust des eigenen Vaters hat er in seinen Fäusten. Doch dann unterbreitet Bornemeyer – selbst unter Druck – Toni einen unsittlichen Vorschlag: Rico soll in einem spektakulären Schaukampf den haushohen Favoriten Alex herausfordern – Bruder gegen Bruder im Kampf um die Europameisterschaft. Millionen Zuschauer sollen das Duell bei einer Fernsehübertragung verfolgen. Es geht um das ganz große Geld. Toni muss sich entscheiden. Soll er seinen Vertrag hinschmeißen, das Boxen, seine Existenz, aufs Spiel setzen? Oder soll er, wie es Bornemeyer von ihm fordert, den überlegenen Alex auf den ungleichen Faustkampf vorbereiten? Er zaudert. Doch hat der Verrat an sich selbst nicht schon viel früher begonnen? Damals, als sein bester Freund nach dessen Protest gegen die Ausbürgerung Wolf Biermanns aus der DDR in Schwierigkeiten geriet? Der Treuebruch an seinen 'Söhnen' wird folgen. Es kommt zum Showdown. Sportliche Werte des Rings, Respekt und Fairness, gelten unter Bornemeyers Ägide nicht. Und Toni hat seine Prinzipien längst im Alkohol ertränkt. Im Boxerroman von Matthias Eckoldt ist jeder Satz ein Treffer. Seine Worte kommen wie Boxschläge, kraftvoll und präzise, wenn er die Duelle im Ring beschreibt. Die schwitzenden Körper, die jubelnde Menge, die Spannung, bevor der Gong ertönt, die krachenden Haken. Der Autor weiß, wovon er schreibt: Für seinen Roman recherchierte er auch im Sauerland-Boxstall beim mehrmaligen Trainer des Jahres Ulli Wegner und seinen Boxweltmeistern. Bei eigenen Boxversuchen steckte er manchen Treffer ein. Seine Faszination fürs Boxen ist dabei noch gewachsen. Den Ring sieht er als Arena menschlicher Dramen. So erzählt auch Tonis Geschichte weit mehr als den Aufstieg und Fall einer Trainerlegende. Am Schluss des Romans erlöst Matthias Eckoldt den Leser: Kurz vor dem Finish erlaubt er Toni einen allerletzten Akt der Loyalität.
Aktualisiert: 2022-05-31
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Der Honigdachs

Der Honigdachs von Brumme,  Christoph D
'Ihr werdet euch wundern!' warnt der Erzähler seine Eltern – gleich nach der Trennung von der Nabelschnur. Dies ist die Geschichte eines Jungen, der sich aus der familiären Eishölle hinausträumt, der liest und lernt und schreibt, um sich und der Welt zu beweisen, dass das Leben – so quälend und zerstörerisch es sein mag – einen Sinn haben kann. Sein Lieblingstier ist der Honigdachs, der 'fast alles kann', unangreifbar ist und in einer Quasi-Symbiose mit einem Vogel lebt, der ihn zum Honig führt – zum Rettenden! Der Held, der Honigdachs, schleicht sich davon – entrinnt der mörderischen Ausweglosigkeit des Tieres in Kafkas Bau. Kafka! Ein 'Götze' im literarischen Netzwerk des Erzählers. 'Hiob' sucht das Weite: Seine Lehr- und Wanderjahre – Umzug in die Hauptstadt, Studium, und Reisen 'an die Wolga' – beginnen nach der Schulzeit, mit dem Verlassen des heimatlichen Dorfes im DDR-Harz. 'Dieses Dorf ist wie jedes andere' – und es verlässt ihn nie –, doch er zeigt uns nun seine 'erwachsene' Welt: Die vermeintlichen Freiheiten im realen Kapitalismus, die ihn anöden, treiben ihn ins ersehnte Russland, in dem – trotz zahlreicher westlicher Krankheiten – allerorten Dostojevski und Gogol aufscheinen: 'Ich hielt mein Ohr an ein altes Holzhaus. Die Hufschläge der Pferde Dschingis Khans waren noch zu hören.' Brummes Sprache ist spröde, einfach und knapp; wo immer das Unheil hereinbricht, setzt er – grandios! – ironische, komische, absurde, zynische, groteske Splitter. So entsteht ein ungeheuer dichtes, bildreiches Lebens-Mosaik, das einem den Atem raubt. Pressestimmen
Aktualisiert: 2022-05-31
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Unter fremdem Himmel

Unter fremdem Himmel von Koch,  Roland E.
Er nennt sich Simon, seitdem er illegal nach Deutschland eingeschleust und in Niedersachsen abgesetzt wurde. Nur mit dem, was er am Leibe trägt, und seinen bruchstückhaften Erinnerungen versucht er, sich im fremden Land zurechtzufinden. Wenigstens spricht er Deutsch. In einer verlassenen Mühle trifft er auf Valentina und den jungen verstörten Roddy – auch sie Flüchtlinge aus Osteuropa. Simon möchte für die beiden sorgen, etwas Neues aufbauen. Sie tun sich zusammen und für die Wahlfamilie beginnt eine lange und beschwerliche Reise. Alle drei sind traumatisiert und ohne Angehörige. Sie leben in ständiger Angst, entdeckt zu werden, schlagen sich durch und hoffen, irgendwann anzukommen. Oft denkt Simon an seine erste Nacht auf dem Feld unter freiem Himmel, auch die dunklen Bilder aus der Vergangenheit tauchen auf. Dann gelingt es ihm, Arbeit in einem Fahrradladen zu finden, der alte Besitzer will ihnen sogar bei der Legalisierung helfen, aber es ist ein täglicher Kampf. Nach einem Streit läuft Roddy weg, Valentina und Simon suchen das behinderte Kind verzweifelt. Obwohl sie sich nähergekommen sind, driften die beiden während der Suche auseinander. Jeder geht seinen eigenen Weg, in die Mühle können sie nicht zurück. Die junge Valentina sehnt sich nach dem großen Leben in der Stadt. Simon nimmt mehr als die Oberfläche anderer Menschen wahr, aber er wird von seinen Erinnerungen und Verletzungen gequält. Erst als Valentina wieder zu ihm stößt, bekommt er neuen Mut. Als sie auf die vierzehnjährige Kari treffen – sie kam mit Simon in derselben Flüchtlingsgruppe nach Deutschland –, scheint der Traum einer Familie in greifbare Nähe zu rücken: Doch dafür müssen sie Roddy finden. Wie Koch durch Simons Blick die Atmosphäre, das soziale und psychische Gefüge dieser kleinen Gruppe in deutscher Gegenwart lebendig werden lässt, das ist poetischer Realismus in Reinform. Pressestimmen
Aktualisiert: 2022-05-31
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Erlesene Jahre

Erlesene Jahre von Drese,  Claus Helmut
Claus Helmut Drese lässt uns in sein literarisches Museum blicken. Er erzählt von vielen Begegnungen mit Autoren und Komponisten, Dirigenten und Regisseuren, mit denen er über lange Jahre Kontakt pflegte. Aus der Fülle der Autoren sollen hier die Philosophen Theodor W. Adorno, Hans- Georg Gadamer, Karl Popper genannt werden. Als Dramatiker ragen heraus: Bertolt Brecht, Friedrich Dürrenmatt, Max Frisch. Unter den Komponisten waren für ihn besonders wichtig: Paul Hindemith, Ernst Krenek, Leonard Bernstein. Im Welttheater spielen Dirigenten wie Herbert von Karajan, Nikolaus Harnoncourt und Claudio Abbado eine wichtige Rolle, daneben Regisseure wie Erwin Piscator, Jean-Pierre Ponnelle, Götz Friedrich. Beliebte Sängerinnen und Sänger wie Lucia Popp, Margaret Price, Hildegard Behrens und José Carreras, Plácido Domingo, Luciano Pavarotti dürfen nicht vergessen werden. Besonders beeindruckend an Dreses 'Erlesenen Jahren' sind die Schilderungen seiner privaten Begegnungen mit Personen der Zeitgeschichte und persönliche Erlebnisse wie bei seinen Besuchen in Griechenland, die Schilderungen der Studienzeit, sein erstes Theatererlebnis und der Bombenterror des Zweiten Weltkrieges. Wie ein roter Faden ziehen sich auch Gedanken zum Holocaust durch dieses Buch. Drese schreibt mitreißend, eindringlich und philosophisch untermauert und setzt das Gelesene immer wieder in Bezug zur Gegenwart, um für eine humanere Welt und für mehr Toleranz unter den Menschen zu plädieren. Claus Helmut Dreses Buch ist sein Dank für ein fruchtbares, künstlerisch und geistig erfülltes Leben. Und den Leser regt es zum Reflektieren an. Eigene Leseerfahrungen werden erinnert und in Bezug gesetzt zu den zeitgeschichtlichen Überlegungen des überzeugten Theatermannes Claus Helmut Drese.
Aktualisiert: 2022-05-31
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Die Immigrantin

Die Immigrantin von Evert,  Roumen M
Der Schrei, der aus meiner Brust will, kann nicht heraus, wieder bin ich kalt geworden wie der Frost auf den Feldern, still wie die Nacht.' Der Roman erzählt die Geschichte einer jungen Frau, die nach dem Fall des Kommunismus dem Massen-elend in ihrer bulgarischen Heimat entflieht, um schließlich im Wiener Exil durch einen irrationalen Akt der Befreiung zu sich selbst zu finden. Roumen M. Evert versteht es, seiner außergewöhnlichen Heldin eine authentische Stimme zu verleihen. Und ihr abwechslungsreiches Leben, seine tragischen wie komischen Momente, erzählt er ebenso literarisch anspruchsvoll wie unterhaltsam. Die Geschichte der Protagonistin ist auf weniger als 24 Stunden zusammengedrängt. Während wir sie an einem normalen Arbeitstag in einem Gasthaus in Wien begleiten, werden in einer Reihe von Rückblenden Schlüsselerlebnisse ihrer Vergangenheit – vom Anfang der 60er bis Mitte der 90er Jahre – beleuchtet und mit dem Alltag ihres Lebens als illegale Immigrantin verknüpft. Die sorgfältig komponierte und ergreifende Geschichte wird von der Hauptperson Lena erzählt: ihre idyllische Kindheit in einer abgelegenen Bergarbeitersiedlung in den bulgarischen Rhodopen; die schwierige Jugend, an deren Ende die Protagonistin aus der provinziellen Enge ihres Heimatorts in eine ebenso kurze wie katastrophale Ehe entflieht; ihr Versuch, in der Großstadt als alleinstehende Mutter zwei Kinder aufzuziehen. Als sie glaubt, die Probleme ihres Lebens gemeistert zu haben, stürzt das kommunistische Regime und mit ihm das ganze Land in ein heilloses Chaos. Lena ist gezwungen, ihre Kinder zu verlassen und in Wien als illegale Immigrantin den Lebensunterhalt für ihre Familie zu verdienen. Dort treiben sie der Schmerz über die Trennung von ihren beiden Söhnen sowie die ständige Furcht vor Abschiebung zu der verzweifelten Entscheidung, eine Vernunftehe mit einem Inländer, einem Österreicher, zu schließen. Erst im letzten Moment entscheidet sie sich anders – und gewinnt damit die Chance zur Selbstbestimmung, um die sie ein Leben lang gerungen hat. 'Es gibt viele Romane über Emigration, dieser vermittelt eine neue Sicht. Mit tiefem Einfühlungsvermögen versteht es der Autor, mit der Stimme einer Bulgarin zu sprechen, die gezwungen war, ihre Heimat zu verlassen.' Maria Stankowa, Schriftstellerin
Aktualisiert: 2022-05-31
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Lieberknechts Bilder

Lieberknechts Bilder von Restat,  Ulrich
Der Maler Karl Lieberknecht fährt zu einem Klassentreffen in die hessische Kleinstadt Frankenhain. Monika, seine Jugendliebe, lanciert für ihn eine Ausstellung in der örtlichen Galerie, um ihn länger in ihrer Nähe zu behalten. Die Vertreter der Stadt wollen sich mit dem Künstler aus Berlin schmücken und erteilen Lieberknecht den Auftrag, zum Jubiläum der Schule ein Wandbild zu gestalten: Im Eingangsbereich des Gebäudes soll der hochverehrte ehemalige Rektor und Politiker Heinrich Müller dargestellt werden, dessen Namen die Schule in Zukunft tragen wird. In Frankenhain wird Karl Lieberknecht mit der eigenen Vergangenheit konfrontiert. Er begegnet einem Freund seiner Mutter und erfährt, dass sie die DDR nicht nur aus politischen Gründen verlassen hat. Und die Liebe zu Monika verliert nach und nach ihren Zauber. Während er mit einer Gruppe begabter Schüler die Arbeit am Wandbild beginnt, bemüht er sich, Licht in die Vergangenheit des verstorbenen Rektors zu bringen. Er befragt Menschen, die mit ihm gelebt und gearbeitet haben – dessen Witwe und einen Priester. Die Antworten erweisen sich jedoch bald als unvollständig: Indizien deuten auf ein früheres, ein bisher unbekanntes Leben Müllers hin: Alles spricht dafür, dass sein Eintritt in die NSDAP – angeblich erzwungen – freiwillig war. Eine Lüge tut sich auf. Lieberknechts Nachforschungen sind in Frankenhain unerwünscht. Durch massiven Druck will man ihn zwingen zu schweigen. Dennoch folgt er einem Hinweis und findet in Stralsund Menschen, die den damaligen Karl Müller schon vor 1933 als glühenden Anhänger Adolf Hitlers und während des Krieges als SS-Obersturmbannführer der Totenkopfdivision erlebt haben. Die Fakten: Im Jahr 1945 verwandelt sich der SS-Mann Karl Müller in den Demokraten Heinrich Müller. Da drängen sich Fragen auf: Hat er sich geändert? Bereut? Haben die Nachgeborenen das Recht, ihn anzuklagen – und ihm zu vergeben? Wie beurteilen wir seine Lebenslüge? Darf man die Vergangenheit ruhen lassen, den einen Müller totschweigen, um nach dem anderen eine Schule zu benennen? Was bewirkt überhaupt Aufklärung? Karl Lieberknecht, seine Schüler und seine Freunde kennen am Ende nur eine Antwort: Während der Hundertjahrfeier der Schule konfrontieren sie die Öffentlichkeit mit der Wahrheit, und es kommt zum Eklat.
Aktualisiert: 2022-05-31
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Dinge, die ich von ihm weiß

Dinge, die ich von ihm weiß von Koch,  Roland E.
Maria ist eine Bauerntochter und 1933 bekommt sie als junge Frau die Stelle der Haushälterin beim Bischof von Münster, Clemens August von Galen. Sie sorgt für den großen Mann und er führt sie an Bücher und Sprachen heran, an die Kultur. Nach und nach entdeckt Maria die menschlichen Seiten des Bischofs, seine Schwächen und Ängste, auch die Einsamkeit seiner Stellung. Er braucht sie. In einer überraschenden Begegnung wird die Liebe zwischen den beiden entfacht. Maria bringt eine gemeinsame Tochter zur Welt, die sie auf dem Hof ihres Bruders verstecken muss. Die Nationalsozialisten machen von Galen das Leben schwer, er wird angegriffen und gedemütigt, während Maria versucht, ihr Leben und ihre Liebe zwischen der Tochter auf dem Hof und dem Haushalt in Münster aufzuteilen. Unter dem zunehmenden politischen Druck, bei dem die Kirche drangsaliert wird und Zweifel am Glauben aufkommen, hält von Galen seine berühmten drei Predigten gegen die Nazis. Doch der Tiefpunkt steht noch bevor. Kurz nachdem er später zum Kardinal geweiht wird, stirbt er überraschend. Und Maria, sie wird noch ein neues Leben beginnen. Über zwanzig Jahre nach von Galens Tod erinnert sich Maria an die bewegte Zeit zwischen 1933 und 1946. In ihren Aufzeichnungen kann die starke Frau die ganze Wahrheit erzählen über ein Leben voller Höhen und Tiefen, in dem das Politische das Private bestimmt hat und doch die Hoffnung auf ein anderes Leben nicht verlorenging. Raffiniert stellt Roland E. Koch dem 'Löwen von Münster' eine erfundene Figur zur Seite und dokumentiert dessen Größe und Tragik in einer Nahaufnahme. Vor allem aber erzählt er eine ungewöhnlich berührende Liebesgeschichte und nähert sich der historischen Figur auf neue faszinierende Weise.
Aktualisiert: 2022-05-31
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Die Verschwörung der Fahrradfahrer

Die Verschwörung der Fahrradfahrer von Basara,  Svetislav
"Die Verschwörung der Fahrradfahrer" von Svetislav Basara ist ein jugoslawischer Kultroman, der im Original vor zwanzig Jahren erschien. Die Geschichte beginnt im staubigen Keller einer Bibliothek in der serbischen Provinz und führt den Leser durch das fantastische Labyrinth einer fiktiven Dokumentation über eine uralte Bruderschaft. Diese geheimnisvolle Organisation ein mystischer Orden der Fahrradfahrer leitet, kraft ihrer Beherrschung der Zukunft, die Geschicke der Menschheit. Die Fahrradfahrer treffen sich im Traum, in einer frei schwebenden durchsichtigen Kathedrale, wo sie auch Anweisungen von Ordensmitgliedern aus der Zukunft empfangen. Ebenso satirisch wie fantasievoll lässt der Autor eine Fülle exzentrischer Figuren auftauchen, erfundene und historische Gestalten von Karl dem Grässlic hen über Freud, Nietzsche, Sherlock Holmes bis hin zu Stalin. Basara bedient sich ihrer, um die Einheit von Raum und Zeit in Frage zu stellen, und außerdem die These zu beweisen, dass Geschichte nie objektiv erzählt wird, sondern von jedem, wie es ihm passt.
Aktualisiert: 2022-09-07
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Sieh da, das Alter

Sieh da, das Alter von Bachér,  Ingrid
Heiter und jung sind die Menschen auf den sanft glühenden Fresken in den Grabkammern der Etrusker. Sie tanzen und musizieren und begleiten den Toten, der würdevoll Abschied nimmt. Auch er ist in den Darstellungen jung, als wäre der Zustand des Lebens unveränderbar. In Ingrid Bachérs Tagebuch einer Annäherung wird das Alter als Zeitzone beschrieben, in die wir früher oder später eintreten. Früh schon werden wir mit ihr bekannt gemacht durch Menschen, die uns nah sind und ins Alter hinüber wechseln. Später erfahren wir selber dann, was mit uns alternd geschieht. Ingrid Bachér setzt sich unsentimental mit allen Facetten dieser Entwicklung auseinander. Dabei erwecken Begegnungen in Italien und in Deutschland immer wieder historische und persönliche Erinnerungen, und das täglich gegenwärtige Leben mischt sich in den Reflexionen mit dem Vergangenen. Reich an Assoziationen ist das Alter und so dieses Buch. Kurze Beobachtungen, flüchtig wie im Vorbeigehen notiert, stehen neben Szenen des Verlustes und des Todes, aber auch des Glücks, der Erfüllung eines Augenblickes. Zuweilen wird das ironische Entsetzen über die Veränderungen der eigenen Gestalt deutlich, doch die Lebendigkeit des Verlangens bleibt und die Neugierde auf das Ungewohnte. Herausgefordert wird der/die LeserIn: das Alter nicht zu verpassen. Ein erregendes Buch, das von den Erfahrungen und Erkenntnissen des Alters handelt und von Gefühlen, die den üblichen Vorstellungen vom Alter nicht entsprechen.
Aktualisiert: 2023-04-15
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Die Kinder des Sisyfos. In 5 Bänden inkl Begleitband

Die Kinder des Sisyfos. In 5 Bänden inkl Begleitband von Korff,  Jens Jürgen, Schöfer,  Erasmus
»Ein vielstimmiges, detailliertes, sprachlich gelungenes Romandokument von Balzac‘schen Ausmaßen.« Frankfurter Rundschau. Diese vier Romane Erasmus Schöfers sind phantasievolle und sprachmächtige Erzählungen aus einer heute noch wirksamen Vergangenheit: eine Geschichte der bundesrepublikanischen Linken von 1968 bis 1990. Jetzt in einer fünfbändigen Gesamtausgabe, inkl. neuem Begleitband mit ausführlichem Glossar (»Quellen des Widerstands. Die Welt der Kinder des Sisyfos 1968-1989« von Erasmus Schöfer und Jens Jürgen Korff.). Für seinen vierbändigen Romanepos »Die Kinder des Sisyfos« erhielt Erasmus Schöfer 2008 den Gustav-Regler-Preis.
Aktualisiert: 2022-05-31
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Fakebook

Fakebook von Broicher,  Alexander
Frieder Kurzmeier ist der Inbegriff eines Losers. Unfähig, mit sich selbst umzugehen, mittelmäßig in allem, dazu verlassen von der gelangweilten Partnerin. Niemand nimmt ihn wahr, geschweige denn für voll. Dabei will er einfach bloß dazugehören, sein Stück vom Kuchen: Sex, Spaß und Anerkennung! Als er erfährt, dass er vermutlich nicht mehr lange zu leben hat, ergreift er endlich die Initiative und stellt fest: Wer nicht bei Facebook ist, existiert nicht. Also erschafft er sich dort eine neue Identität, von der er immer geträumt hat. Er wird zu Rocco. Als er feststellt, dass man ihm diesen Fake auch im echten Leben abnimmt und ihm sein zweites Ich alle Türen öffnet, rächt er sich an all jenen, die ihn ein Leben lang gedemütigt haben. Sein Leben wird zu einem Abenteuerspielplatz. Doch irgendwann verselbständigt sich das Spiel zwischen Größenwahn und Realität - mit verheerenden Folgen.
Aktualisiert: 2022-05-31
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Werke 2. Zwei komplementäre Novellen

Werke 2. Zwei komplementäre Novellen von Wieczorek,  Rainer
Rainer Wiezcorek Werke 2 in einer Gesamtausgabe: Kreis und Quadrat Der Autor meint es gut mit seinem Ich-Erzähler. Er reicht ihm eine edle italienische Bratsche, stattet ihn mit Geist und Musikalität aus, lässt ihn in England ein neues Leben beginnen, wohlwissend, dass es das nicht gibt, und stellt ihm zu mehr Geld zur Verfügung, als ein Mensch ausgeben kann. Ein Leben ohne Not aber ist nicht denkbar und ein Leben ohne Notizen auch nicht. So beginnt die Ich-Figur mit dem Abfassen ihrer »Englischen Überlegungen«, die auf verborgene Weise die Möglichkeit bieten, von sich selbst Notiz zu nehmen. Am Ende allen Spiels, aller Betrachtungen, sehen wir einen Menschen, der dabei ist, sich auf die Spur zu kommen, und eine Vorstellung davon entwickelt, was unser wirkliches Kapital ist. Form und Verlust Der Maler Eduard Senckmann, der im beschaulichen Weikersheim einst die Kirchenorgelfabrik seines Vaters erbte und zu einem Künstlerhaus umbauen ließ, stirbt, ohne ein Testament zu hinterlassen. Da Senckmann zu seiner Verwandtschaft jeglichen Kontakt abgebrochen hat, ist die Zukunft des Hauses ungewiss. Auf dem Dachboden befinden sich dreihundert Gemälde, über die wenig bekannt ist. Unten leben und üben junge Musiker, auf die zwei Stockwerke höher ein kleiner Konzertsaal wartet. Ein eigentümliches Spiel beginnt zwischen Anwesenden und Abwesenden, zwischen Greifbarem und sich Entziehendem, Haltbarem und Unhaltbarem, Form und Verlust.
Aktualisiert: 2022-05-31
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Nie geht es nur um Vergangenheit

Nie geht es nur um Vergangenheit von Benz,  Wolfgang, Czwalina,  Johannes, Shambicco,  Dan
Heute gibt es nur noch wenige Zeitzeugen, die den Zweiten Weltkrieg mit- und überlebt haben. Schon bald werden wir nur noch Berichte aus zweiter Hand hören können. Im vorliegenden Buch erzählen ehemalige Flüchtlinge, deren Heimat in der Zwischenzeit das Dreiländereck geworden ist oder deren Fluchtweg diese Gegend gekreuzt hat, von ihren schrecklichen Erlebnissen, von Feigheit und Denunziation aber auch von Mut und Hilfsbereitschaft. Unter den Beiträgern befinden sich nicht nur letzte Überlebende des Holocaust und deren Kinder, sondern auch Nachkommen von Tätern, die selbst unter den Verbrechen ihrer Vorfahren leiden. Die Vergangenheit und die Gegenwart können nicht getrennt betrachtet werden, sondern die Gegenwart kann nur aus der Kenntnis der Vergangenheit heraus verstanden und bewältigt werden. Ein aufwühlendes Zeitdokument.
Aktualisiert: 2019-07-17
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»Wenn ich nochmal anfangen könnte …«

»Wenn ich nochmal anfangen könnte …« von Czwalina,  Johannes
Was macht das Leben eigentlich lebenswert? Wie ein roter Faden zieht sich diese essentielle Frage durch das Buch. Jeder Mensch wird sie ganz individuell für sich beantworten können. Es gibt aber Themen, die uns alle berühren. Liebe, Freundschaft, Vertrauen, Großzügigkeit und Wahrhaftigkeit. Sind die Träume aus der Kinderzeit verwirklicht worden? Welche Sehnsüchte sind noch nicht gestillt? Habe ich die richtigen Prioritäten gesetzt, etwa den Beruf über alles gestellt und dabei die Familie vergessen? Wie kann ich nach einer Krankheit wieder neu beginnen? Diesen und anderen Fragen stellen sich prominente (u.a. Horst Eckel, Frederik Willem de Klerk, Hans Joachim Schellnhuber, Peter Hahne) und andere Beiträger. Die Texte fordern zum Nachdenken über das eigene Leben heraus: intelligent, hinterfragend und zutiefst Mut machend.
Aktualisiert: 2022-05-31
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Alles Recht geht vom Volksgeist aus

Alles Recht geht vom Volksgeist aus von Lahusen,  Benjamin
Friedrich Carl von Savigny gilt als der bedeutendste deutsche Rechtsgelehrte. Die adlige Herkunft ermöglichte ihm den Zugang zu den höchsten Staatsämtern, sein feinsinniger Intellekt brachte ihn in enge Verbindung zu den maßgeblichen Dichtern der Zeit. Seine Lehre vom Volksgeist als dem Ursprung allen Rechts verband diese beiden Welten: Aus dem Gedankengut der Romantik entwarf er ein Programm, mit dem das alte Naturrecht überwunden und der Weg für eine neue Rechtsordnung gebahnt werden sollte. Aber so revolutionär seine Wissenschaft auch war, politisch stand er den Fortschritten seiner Zeit ablehnend gegenüber. Beides wirkt bis heute nach: Savignys wissenschaftliches Selbstverständnis prägt die Rechtslehre noch genauso wie seine Skepsis gegenüber politischen Veränderungen. Dieser Spannung zwischen Aufbruch und Stagnation in Leben, Werk und Nachwirken Savignys geht der Essay nach.
Aktualisiert: 2022-05-31
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Czernin oder wie ich lernte, den Ersten Weltkrieg zu verstehen

Czernin oder wie ich lernte, den Ersten Weltkrieg zu verstehen von von Trotha,  Hans
Berlin 1991. Nach dem Mauerfall gelangt ein junger Mann in den Besitz von brisanten Papieren, die seinem Urgroßvater gehörten, dem Grafen Ottokar Czernin, vorletzter Außenminister der österreichischungarischen Monarchie. Der stürzte 1918 über eine nie ganz aufgeklärte Affäre. Die Folgen reichen bis in die Gegenwart. Der Urenkel taucht ein in das schillernde Leben eines intelligenten, verführerischen, aber auch ehrgeizigen und unbeherrschten Mannes: Gesandter in Rumänien, wichtigster Minister seines Kaisers, Verhandlungsführer in Brest-Litowsk, Gegenspieler Trotzkis, gefeierter Friedensbringer, am Ende gestürzt, gedemütigt – und von der Geschichte vergessen. Ein faszinierendes Panorama des untergehenden Habsburger-Reichs. Eine Parabel über das Wesen des Politischen. Ein Buch über die Unausweichlichkeit der Geschichte – und darüber, dass man der historischen Wahrheit vielleicht nur in einem Roman näherkommen kann. »Hoch spannend, literarisch, kunstvoll. Gehört gelesen!« (Die Presse, Wien)
Aktualisiert: 2022-05-31
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Ausrutscher zum Erfolg

Ausrutscher zum Erfolg von Möllemann,  Paul
Per Ausrutscher zum Erfolg oder: wie ein Badeunfall im Hotel zur Grundlage einer lukrativen Geschäftsidee wurde. Geschichten, die ein Unternehmer-Leben schreibt. Mit Verve und Witz, gepaart mit rheinischer Lebensfreude und Berliner Pioniergeist schildert Paul Möllemann in seiner Unternehmerbiographie die Entwicklung seiner von Wagnissen und Fährnissen geprägten Gründungsphase und seinen Weg zum erfolgreichen Unternehmer. So wird das Buch nebenbei zu einem unterhaltsamen Ratgeber, der das persönliche Karrierewissen durchaus erweitern kann.
Aktualisiert: 2022-05-31
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Die Beatles, Marx und warme Kuhmilch

Die Beatles, Marx und warme Kuhmilch von Perrey,  H.J.
Neustadt an der Bille, nahe der Weltstadt Hamburg, zwischen den 50er- und 60er-Jahren. Hier scheint die Welt zunächst noch in Ordnung zu sein. Aber der Schein trügt. Schulstreiks, der Besuch der Beatles in Tremsbüttel, die revolutionäre Popkultur und der Widerstand gegen das Establishment – das alles drängt nun auch in die norddeutsche Provinz. Der engagierte Schuldirektor Traugott Busch ist ein Kämpfer für Fortschritt und Aufklärung. Er setzt den Neubau des städtischen Gymnasiums und pädagogische Neuorientierungen durch. Doch Busch macht sich nicht nur Freunde. Am Ende macht er sich angreifbar und wird zur tragischen Gestalt. Die 60er sind mehr als APO, Rudi Dutschke, Vietnam-Krieg und Gruppensex – das wird dem Stadt-Chronisten, der in dem Roman in die Rahmenhandlung eingebettet ist, schnell klar. Und er hat nicht unrecht. Atemlos verfolgt der Leser seine Protagonisten auf ihrem Weg durch eine Zeit voller Veränderungen. Eine Art Schelmenroman und eine wunderbare Chronik der Ereignisse.
Aktualisiert: 2022-05-31
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Oben: Publikationen von Dittrich

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Weitere Verlage neben Dittrich

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Qualität bei Verlagen wie zum Beispiel bei Dittrich

Wie die oben genannten Verlage legt auch Dittrich besonderes Augenmerk auf die inhaltliche Qualität der Veröffentlichungen. Für die Nutzer von buch-findr.de: Sie sind Leseratte oder Erstleser? Benötigen ein Sprachbuch oder möchten die Gedanken bei einem Roman schweifen lassen? Sie sind musikinteressiert oder suchen ein Kinderbuch? Viele Verlage mit ihren breit aufgestellten Sortimenten bieten für alle Lese- und Hör-Gelegenheiten das richtige Werk. Sie finden neben