„Als der Teufel den Turm verdrehte“
750 Jahre Kirche in Grötzingen und 450 Jahre Evangelische Kirchengemeinde Grötzingen
Ulrich Schadt
Da die letzte Festschrift, die das wichtigste Gebäude der Gemeinde Grötzingen zum Inhalt hatte, schon vor über fünfzig Jahren erschienen ist, beschloss der Kirchengemeinderat, eine neue Festschrift herauszugeben.
1255 wurde die heutige Evangelische Kirche von Grötzingen das erste Mal erwähnt. Junta, die Witwe des Ritters von Altenkirchen, schenkte 1255 all ihr Hab und Gut dem Kloster Lichtental, außer einem Hof bei der Grötzinger Kirche, von welchem sie den Zins der dortigen Kirche vermachte. Diese Kirche ist eines der Wahrzeichen des badischen Malerdorfes. Sie war das bedeutendste Sakralgebäude von mehreren Kapellen im Ort.
Die Sage erklärt den gedrehten Turm folgendermaßen: „Die Drehung wird mit dem Satan in Verbindung gebracht, der über die Frömmigkeit der Grötzinger erbittert war und sich durch Zerstörung der Kirche oder Drehung des Turmes zu rächen suchte. Der schiefe Turm sollte stehen bleiben als ein Wahrzeichen von des Teufels Schwäche und Ohnmacht.“
Die Festschrift beinhaltet neben der ausführlichen Darstellung des Turmes die wichtigsten Predigten des Jubiläumsjahres und Aufsätze zu den Themen: Die fünf Chorfenster der Grötzinger Kirche aus den Jahren 1891–1896. Die Einführung der Reformation in Baden 1556. Johann Nikolaus von Nidda (1672–1722).