Als es „ums Ganze“ ging
Gewerkschaften zwischen Revolution und Kapitulation. 1918-1933
Marc Johne, Henryk Skrzypczak, Marga Voigt, Reiner Zilkenat
Die vorliegende Sammlung mit Aufsätzen zur Politik der Gewerkschaften in der Weimarer Republik stammt aus der Feder von Henryk Skrzypczak. Er gründete 1960 die Historische Kommission zu Berlin-West und war 1965 bis 2007 Herausgeber und Autor der „Internationalen wissenschaftlichen Korrespondenz zur Geschichte der deutschen Arbeiterbewegung“ (IWK).
Wie definierten und vertraten die deutschen Gewerkschaften – in den Zeiten der ökonomischen und sozialen Krisen von 1919 bis 1923
und von 1930 bis 1932/33 – die Interessen ihrer Mitglieder? Warum scheiterten sie daran, den Hitlerfaschisten den Weg zur Macht zu verstellen? Welche Konzepte lagen ihrem Handeln zugrunde und waren sie realitätskonform?
Sind die innen- und außenpolitischen Verhältnisse der Gegenwart im Zeitalter der Globalisierung und Individualisierung so vollkommen anders als in den 1920er und frühen 1930er Jahren? Achtzig Jahre nach der Machteinsetzung der Nazis und der Zerschlagung aller Arbeiterorganisationen ist Zeit zum Nachdenken über Gestaltung, Möglichkeiten und Grenzen von Interessenvertretungen abhängig Beschäftigter.