Altchristliche Lebensführung zwischen Bibel und Tugendlehre
Ethik bei den griechischen Philosophen und den frühen Christen
Ekkehard Mühlenberg
Die frühen Christen übernahmen Verhaltensweisen aus dem Judentum, Worte Jesu waren ihnen Gebote. Die Apologeten des 2. Jahrhunderts erklärten, die Christen befolgten die Grundsätze philosophischer Ethik und lebten »tugendhaft« als wohlanständige Bürger. Wie gelang es, die Bibel auf die antike Tugendlehre hin auszulegen? In Teil I werden die philosophischen Vorgaben (Aristoteles, Epikur und Stoa) untersucht, die nicht so eindimensional sind, wie die von Christen verwendete stoische Terminologie oft suggeriert hat. Teil II stellt dar, wie die ethische Reflexion mit Klemens von Alexandrien und Origenes einsetzte und was sie leistete. Teil III bietet einen Überblick bis hin zu Augustin. Dazu sind die im Christentum ethisch begründeten Lebensmuster (Märtyrer, Virginität und Demut als Lebensform) gewählt worden. Es ergibt sich ein Profil, das die Auseinandersetzung um die Grundlagen altchristlicher Lebensführung ermöglicht.