Altenburger Geschichts- und Hauskalender 2011
20. Jahrgang in neuer Folge
Die Zahl 20 spielte in den vergangenen Monaten immer wieder eine große Rolle – 20 Jahre friedliche Revolution in der DDR, 20 Jahre Wiedervereinigung. Nicht lange nach diesen damaligen einschneidenden Ereignissen entschlossen sich Eckhart Reinhold, der Gründer des E. Reinhold Verlages, und die Geschichts- und Altertumsforschende Gesellschaft des Osterlandes zur Wiederbelebung eines seit 1941 ruhenden Projektes: der Herausgabe des Altenburger Geschichts- und Hauskalenders. Die älteste nachgewiesene Ausgabe dieses Jahrbuches für das Altenburger Land datiert immerhin aus dem Jahre 1646, und in den folgenden Jahrhunderten erfreute sich der Kalender immer wieder großer Beliebtheit bei seinen Lesern. Diese Tradition endete 1941 vorläufig: Der Kalender war nicht kriegswichtig und erhielt daher in den letzten Jahren des Zweiten Weltkrieges keine Kapazitätenzuteilung mehr. Von einem eher halbherzigen Versuch abgesehen, erfolgten auch zu DDR-Zeiten keine Wiederbelebungsaktivitäten. Erst die politische Wende machte die Herausgabe des Kalenders wieder möglich: Ende 1991 erschien die erste Ausgabe der neuen Folge, diejenige für das Jahr 1992, und trotz zweimaligen Inhaberwechsels des E. Reinhold Verlages in der Zwischenzeit ist die Kontinuität der alljährlichen Herausgabe des Kalenders bis heute ungebrochen, so daß nunmehr die Jubiläumsausgabe 2011, die 20. der neuen Folge, der Leserschaft vorgelegt werden kann.
Inhaltlich hat sich im besten Sinne nichts verändert: Neben Rückblicken auf das Geschehen der vergangenen 12 Monate bieten die 256 Seiten wieder eine Fülle interessanter historischer und kultureller Beiträge aus dem und über das Altenburger Land, der Statistikteil des Gebietskalenders ist natürlich auch wieder dabei. Ab und zu gelingt dem Kalender aber auch ein besonderer Coup, so auch diesmal: Markus Cottin, der Leiter des Domstiftsarchivs Merseburg, konnte Beweise für einen von der Forschung schon länger vermuteten, aber bisher nicht exakt nachweisbaren siebenten Altenburg-Aufenthalt Kaiser Friedrichs I. Barbarossa finden, der in das Jahr 1179 fällt. Eines der beiden „Beweisblätter“ ziert denn auch die Titelseite des Kalenders, in dessen Innenteil die Erstveröffentlichung dieses Beweises vorgenommen wird.