Alterssicherungspolitik in Deutschland
Vorgeschichte und Entwicklung von 1945 bis 1998
Winfried Schmähl
Fragen der Alterssicherung berühren früher oder später wohl alle Bürger und erlangen immer wieder große politische Bedeutung, und zwar sowohl Leistungen und deren Finanzierung als auch die Organisation der Alterssicherung, ob freiwillig oder verpflichtend, privat oder staatlich. Auf die Alterssicherungssysteme und die Alterssicherungspolitik wirken mannigfache Faktoren ein: ökonomische, politische, zunehmend auch solche aus dem internationalen Umfeld. Winfried Schmähl liefert – basierend auf reichhaltigem Quellenmaterial – eine detaillierte Darstellung der Alterssicherungspolitik in Deutschland. Der Schwerpunkt liegt dabei auf der Zeit seit 1945, beginnend mit der Situation in den Besatzungszonen in der BRD und DDR, die sich immer weiter auseinanderentwickelten. Schließlich geht er ausführlich auf den Prozess der deutschen Wiedervereinigung ein wie auch auf das sich daran anschließende Jahrzehnt. Unabdingbar ist dafür aber auch der Blick auf die „Vorgeschichte“, die seit Ende des 19. Jahrhunderts im Kaiserreich, in der Weimarer Republik und schließlich während der Nazi-Herrschaft zu wichtigen Weichenstellungen im deutschen Alterssicherungssystem führte. Im Zentrum der Darstellung stehen nicht etwa nur die Ergebnisse politischen Handelns, sondern die Prozesse, die zu bestimmten Entscheidungen führten, Ziele und Handlungen staatlicher und privater Akteure sowie Auswirkungen auf die Einkommenslage der Bürger und auf öffentliche Haushalte und Unternehmungen. Der Band endet mit der Bundestagswahl vom Herbst 1998, deren Ergebnis bald zu einer grundlegenden Umorientierung der deutschen Alterssicherungspolitik führte und in einem Folgeband behandelt werden soll.