Am Sternenbanner das Geschick der Arbeiterklasse
150 Jahre Beziehungen zwischen deutscher Sozialdemokratie und den USA
Werner Kremp, Michael Schneider
Vor nunmehr 150 Jahren – am 23. Mai 1863 – schlug mit der Gründung des Allgemeinen Deutschen Arbeitervereins durch Ferdinand Lassalle in Leipzig die offizielle Geburtsstunde der SPD. Einen Tag vorher, am 22. Mai 1863, hatte der Nordstaaten-General Grant die Belagerung von Vicksburg eingeleitet.
Wie ersichtlich fällt die Gründung der SPD mitten in den Bürgerkrieg jenseits des Atlantiks, dem keine Geringeren als Karl Marx und Friedrich Engels die allergrößte Aufmerksamkeit gewidmet hatten. So schrieb Marx: „Vom Anfang des amerikanischen Titanenkampfes an fühlten die Arbeiter Europas instinktmäßig, dass an dem Sternenbanner das Geschick ihrer Klasse hing.“
„Am Sternenbanner das Geschick der Arbeiterklasse“ – das klingt wie ein Leitmotiv für die künftigen 150 Jahre Geschichte und Geschichtsschreibung der deutschen Arbeiterbewegung. Denn in der Tat kann man den Aufstieg der USA und der SPD durchaus als „parallel lives“ interpretieren. Unübersehbar war, ist und bleibt die transatlantische Orientierung der deutschen Sozialdemokratie beträchtlich. Ihre Entstehung und Geschichte, ja ihr Schicksal können adäquat nur im atlantischen, speziell deutsch-amerikanischen Kontext verstanden werden. Dabei zeigt sich ein überaus komplexes Bild, wenn es um das wechselseitige Verhältnis von deutscher Sozialdemokratie und Amerika geht.
In insgesamt sechzehn Beiträgen wird im vorliegenden Band das vielfältige Spektrum der Beziehungen der deutschen Sozialdemokratie bzw. deutscher Sozialdemokraten zu den USA von renommierten Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern ausgeleuchtet.
Somit ist dieses Buch ein unentbehrlicher Beitrag zur Erinnerungskultur der SPD und somit auch eine repräsentative „Geburtstagsgabe“ für jeden Sozialdemokraten,sowie Pflichtlektüre für alle an der Geschichte der ältesten deutschen Partei Interessierten.