„An Gefäßen für das Essen gab es nichts.“ Keramikfunde zur Geschichte der sowjetischen Speziallager Mühlberg und Buchenwald
Begleitheft zur Wanderausstellung
Ulf Häder, Julia Franziska Landau, Romy Langeheine, Sabine Zentek
Bei archäologischen Grabungen auf dem Gelände des ehemaligen Konzentrationslagers Buchenwald wurden Keramikgefäße gefunden, die sich zunächst nicht zuordnen ließen. Den Formen nach zu schließen, waren sie in Serie hergestellt worden. Doch Herkunft und Gebrauch dieser Gefäße blieben rätselhaft. Im Jahr 2007 entdeckten Archäologen auf dem Gelände des ehemaligen Kriegsgefangenenlagers und späteren sowjetischen Speziallagers Mühlberg ähnliche Keramikscherben sowie Hinweise auf eine Töpferei.
Wie kam es zu dieser Töpferei in einem sowjetischen Lager? Wer waren die Töpfer? Für wen stellten sie die Gefäße her und wie wurden diese benutzt? Wie kamen die Gefäße in das von August 1945 bis Februar 1950 bestehende sowjetische Speziallager Buchenwald? Was geschah dort mit ihnen? Die Beantwortung dieser Fragen löst nicht nur das Rätsel der Keramikfunde, sondern wirft auch Licht auf wenig bekannte Aspekte der Geschichte der sowjetischen Speziallager in der SBZ/DDR.