Analyse von schulbezogenen Selbstwirksamkeitsüberzeugungen und Angst mit Modellen latenter Variablen
Kirstin Eckstein, Andreas Paschon, Franz Riffert, Christian Tarnai
Selbstwirksamkeitsüberzeugungen wurden von Albert Bandura seit den siebziger Jahren intensiv untersucht. Es zeigte sich, dass Personen mit gut ausgeprägten Selbstwirksamkeitsüberzeugungen sich bezüglich ihrer Leistungsfähigkeit anspruchsvollere Ziele setzen und diese auch hartnäckiger verfolgen als Personen, die weniger auf ihre Fähigkeiten und Kompetenzen vertrauen. Bandura wies auch darauf hin, dass Personen mit hoher Selbstwirksamkeitsausprägung geringere Angst aufweisen. Diese Arbeit untersucht den Zusammenhang zwischen Selbstwirksamkeitsüberzeugungen im Bereich der Schulleistung und allgemeiner Angst, schulischen Ängsten sowie Schulunlust. Zur Überprüfung dieses Zusammenhangs werden moderne statistische Verfahren wie die Rasch-Modelle verwendet. Neben dem Einsatz bewährter Erhebungsinstrumente zur Erfassung von Angst, Schulunlust und Selbstwirksamkeitsüberzeugungen werden schulspezifische Selbstwirksamkeitsskalen vorgestellt. Über die wissenschaftlicheGüte dieser neuen Messinstrumente wird detailliert berichtet. Damit liegen neue reliable Erhebungsinstrumente vor, die in Schulentwicklungsprozessen für evaluative Maßnahmen eingesetzt werden können. Die Autoren zeigen, dass ein Zusammenhang zwischen schulleistungsbezogenen Selbstwirksamkeitsüberzeugungen und Schulangst bzw. Schulunlust besteht. Durch die Anwendung der Rasch-Modelle ist eine Generalisierbarkeit der Ergebnisse gewährleistet.