Anforderungen an die Schulinspektion
Hans Merkens
Die Pisa-und IGLU-Ergebnisse deutscher Schüler/innen Anfang der 2000er
Jahre waren ein Schock. Um das Leistungsniveau an -zu -he -ben, wurden seither
eine Reihe von Maßnahmen ergriffen. Dazu gehört die Schulinspektion
oder Schulevaluation, wie sie in einigen Bundesländern genannt
wird. Sie verfolgt zwei Ziele: Die Schulverwaltung des jeweiligen
Bundeslandes will sich damit einen Einblick in die pädagogische Arbeit
der Schulen verschaffen und sie dann anhand der gewonnenen Erkenntisse
beraten. Diese Maßgabe der Bildungspolitik hat in der Praxis dazu
geführt, dass der Unterricht in der Schule beobachtet und bewertet
wird, es aber an einer theoretischen Grundlage mangelt: Das zeigt die
Auswertung von Ergebnissen der Schulinspektion bei Grundschulen in
Berlin.
Mit dieser Arbeit soll eine Lücke geschlossen werden. Es wird davon
ausgegangen, dass die Schule eine professionelle Organisation ist, die
den Unterricht so durchführt, dass alle Schüler/innen günstige
Lerngelegenheiten erhalten. Es wird ein entsprechendes
Organisationsmodell für die Schule vorgeschlagen, bei dem auch die
Schulleitung und deren Tätigkeit als wichtig berücksichtigt wird. Die
Schulleitung wird dabei nicht auf eine Person beschränkt. Wert gelegt
wird auf Formen der Kooperation im Kollegium der Schule. Auf dieser
Basis wird eine Verbindung zur Schulentwicklung und
Unterrichtsentwicklung hergestellt. Abschließend werden Dimensionen
und Kategorien für ein Bewertungssystem der Schule präsentiert.