Antisemitismus zwischen Kontinuität und Adaptivität
Interdisziplinäre Perspektiven auf Geschichte, Aktualität und Prävention
Randi Becker, Andreas Borsch, Kerstin Dembsky, Carla Dondera, Matthias Engel, Frederik Fuß, Sebastian Hebler, Lea Alison Herzig, Niels Heudtlaß, Astrid Juckenack, Christian Kleindienst, Anne-Maika Krüger, Margarita Lerman, Salome Richter, Lennard Schmidt, Nikolai Schreiter, Kai Erik Schubert, Severin Schwalb, Marc Seul, Stefan Vennmann, Lucas von Ramin, Luca Zarbock
Antisemitismus ist ein vielschichtiges Phänomen, das sich in der Vergangenheit stets an neue gesellschaftliche Verhältnisse anpassen konnte, ohne seinen Wesenskern als (Pseudo-)Rebellions-Ideologie gegen die kapitalistische Moderne zu verlieren. Neue Artikulations- und Erscheinungsformen, die sich etwa in antirassistisch-feministischen Bewegungen oft als Ressentiment gegen Israel wiederfinden, erfordern einen interdisziplinären Ansatz, um Antisemitismus als projektive Welterklärung der bürgerlichen Gesellschaft verstehen und gegen diesen präventiv vorgehen zu können. Der Band beleuchtet ideologische Kontinuitäten, neue Kommunikationsmodi und die vielfältigen Akteur:innen eines zunehmend global vernetzten antisemitischen Diskurses.
Antisemitism is a multi-layered phenomenon that in the past has always been able to adapt to new societal conditions without losing its essence as an ideology of (pseudo-)rebellion against capitalist modernity. New forms of articulation and manifestation, which are often found in anti-racist and feminist movements as resentment against Israel, require an interdisciplinary approach in order to understand antisemitism as a projective world explanation of bourgeois society and to be able to take preventive action against it. The volume sheds light on ideological continuities, new modes of communication and the diverse actors of an increasingly globally integrated antisemitic discourse.