António Pedro und sein künstlerisches Schaffen
Poesie, Intermedialität und Schöpfertum
Claudia Cuadra
Der portugiesische Multimediakünstler António Pedro (1909–1966), der während der Salazar-Ära in den Avantgardezirkeln von Paris, London und São Paulo verkehrte, gründete 1935 mit Künstlern wie Duchamp, Kandinsky und Miró die dimensionistische Bewegung. Als Mitinitiator der „Lissabonner Surrealistengruppe“ (1947) und Theaterreformator entwickelte Pedro eine eigenständige, vom Theaterbegriff des ‚espectáculo‘ geprägte, ästhetisch-soziale Konzeption.
Mit Fokus auf seine Lyrik in ihrem Zusammenspiel mit der bildenden Kunst bietet dieser Band erstmals eine Zusammenschau von Pedros künstlerischem Schaffen. Das assoziative Ineinandergreifen von Wort und Bild, schillernde Realitätsbezüge und literarische Reminiszenzen beflügeln die Imagination und reflektieren die bedeutungsstiftende Rolle der Rezeption. Durch das zentrale Prinzip der Metamorphose wird die sinnlich-emotionale Dimension von Sprache mobilisiert und so Raum für die selbstschöpferische Qualität von Poesie geschaffen.