Arbeiten mit Styrol
Neuropsychologische Störungen bei niedrigen Konzentrationen
Rainer Frentzel-Beyme, Boris Oberheitmann
Bereits unterhalb der Grenzwerte treten bei Arbeitern an styrolbelasteten Arbeitsplätzen signifikante Neurologische Schädigungen auf. Dies bestätigt eine epidimiologische Untersuchungsreihe, die im Auftrag der Hans-Böckler-Stiftung durchgeführt wurde. Die Schädigungen im zentralen Nervensystem nehmen proportional mit der Dauer und Intensität der Styrolbelastung zu. Styrol (Vinylbenzol) wird in großen Mengen für die Kunststoffherstellung verwendet, als Lösemittel und zur Herstellung von Gummi, Latex und Fiberglas. Es reizt Augen und Schleimhäute. Dringend sind weiter umfassende Forschungen erforderlich. Von 1995 bis 2001 wurden nur in 5 Fälle eine Berufserkrankung anerkannt, die auf Styrolbelastung zurückgeführt wird. (Berufskrankheit nach BK 1317) Die Ergebnisse der Untersuchungsreihe wurden in einem Expertenworkshop aus Wissenschaft, Berufsgenossenschaft, Arbeitsschutzaufsicht und Gewerkschaften erörtert.