Arme Ritter
Wolfgang Bortlik
Vier verkrachte Bankräuber und ihr Werdegang durch die (Jugend-)Bewegungen der letzten Jahrzehnte – witzig, klug und derb!
1974. Eine junge und politisch heißblütige Vierer-WG überfällt die Kreissparkasse in Glonn, Oberbayern, und erbeutet knapp 40 000 Mark für die „politische Arbeit“. Bis sich die fröhlichen Sozialrebellen geeinigt haben, wie das Geld am besten anzulegen sei, wird es bei der Oma im Keller versteckt – doch dann türmt der Enkel, genannt Rademacher, mit der Beute in die Schweiz, und die Gruppe zerstreut sich. Zwei der anderen aus der Viererbande kommen in den nächsten Jahren durch mysteriöse Unfälle um.
2010. Der ehemalige Musikproduzent und noch ehemaligere Bankräuber Ziegler, politisch längst desillusioniert, verbringt mit seiner neuen Anzeigenbekanntschaft Eva ein hoffnungsvolles Wochenende in Paris,wird überfallen und trifft zufällig ausgerechnet im Krankenhaus auf Rademacher. Beide halten den anderen für einen Mörder, und ihr Aufeinandertreffen ist Anlass für einen schwindelerregenden Rückblick auf fast vierzig Jahre Jugendbewegung in der Schweiz und in Deutschland, die vier Bankräuber immer mittendrin: Was ist der Überfall auf eine Bank gegen die Gründung einer Bank? Wolfgang Bortlik, dieser „Nick Hornby auf schweizerisch“, tritt mit seiner aberwitzigen Schelmenroman-Krimigroteske beim diesjährigen Länderschwerpunkt Schweiz der Leipziger Buchmesse auf.