Auf dem Weg zu einer entwicklungsförderlichen Didaktik am Übergang Schule – Beruf
Eine designbasierte Studie im Anwendungskontext
Petra Frehe
Der Übergang Schule – Beruf und die Zielgruppe Jugendlicher, die an dieser Schwelle aus verschiedensten Gründen Schwierigkeiten aufweisen, haben schon längst Eingang in die politischen und pädagogischen Diskurse gefunden. In diesem Kontext wird ‚Individuelle Förderung‘ oftmals als die heilsbringende Formel verlautbart. Doch was bedeutet individuelle Förderung für diese besondere Zielgruppe? Welche Gegenstände, Methoden und pädagogischen Prinzipien bzw. Haltungen sind relevant? Und vor allem: Wie lässt sich dies in der pädagogischen Praxis von Bildungsgang- und Unterrichtsarbeit umsetzen?
Dieses Buch soll einerseits einen Beitrag dazu leisten, das Konstrukt ‚Individuelle Förderung‘ bezogen auf die Zielgruppe benachteiligter Jugendlicher in der beruflichen Bildung zu konkretisieren. In der vorliegenden Arbeit werden die Konzepte Berufsorientierung, Stärkenorientierung und entwicklungsförderliche Kompetenzerfassung in einem didaktischen Instrument (Rollenbasierte Kompetenzbilanz) zusammengeführt; gleichzeitig findet eine theoretische und empirische Schärfung dieser drei Konzepte statt.
Andererseits wird in diesem Buch auf methodologischer Ebene gezeigt, wie die Kooperation von Wissenschaft und Praxis im Sinne eines Design-Based Research (DBR) Ansatzes ausgestaltet sein kann. Tiefergehend wird anhand dieser Studie gezeigt, wie die (gemeinsame) Arbeit an einem didaktischen Produkt (Prototyp) methodisch für den Erkenntnisprozess nutzbar gemacht werden kann. Hier finden insbesondere Methoden der rekonstruktiven Sozialforschung Anwendung.
Damit richtet sich das Buch sowohl an didaktische Gestalter aus (berufs-)schulischen und außerschulischen Bildungsinstitutionen, die sich mit der Zielgruppe Benachteiligter am Übergang Schule – Beruf und ihrer individuellen Förderung auseinandersetzen. Daneben können die hier herausgearbeiteten gegenstandsbezogenen und method(olog)ischen Theorien für einen wissenschaftlichen Diskurs und Weiterentwicklungen herangezogen werden.