Auf dem Weg zur Sorgekultur
Blinde Flecken in der alternden Gesellschaft
Wolfgang Beer, Edith Droste, Astrid Giebel, Ulrich Lilie
Wie schaffen wir es, dass Ältere, Pflegebedürftige, auch sterbende Menschen und ihre Angehörigen in den unterschiedlichen Sozialräumen zukünftig aus Sicht des Hilfesystems möglichst optimal und unter dem Gesichtspunkt bestmöglicher Mitgestaltungsmöglichkeiten und Teilhabe der Betroffenen versorgt und begleitet werden können. Alte Menschen sollen möglichst lange selbstbestimmt und integriert in ihrem vertrauten Wohnquartier leben und – wie die allermeisten es sich wünschen – auch dort sterben können.
Darum müssen sozialraumorientierte und sektorenübergreifende Fachkonzepte für die Altenhilfe entwickelt werden. Es bedarf der besseren finanziellen Ausstattung für vernetztes Wohnen im Quartier. Sozialversicherungssysteme sind aufeinander zu beziehen und sozialräumliche Arbeit muss regelfinanziert werden.
Das Kernstück aktueller Lösungsansätze liegt in der Einbindung der Zivilgesellschaft. Hier sind Träger der freien Wohlfahrtspflege gefragt, sich gemeinsam mit den Kommunen einzusetzen, um Menschen zu befähigen, ihre eigenen Belange umzusetzen und sich im Rahmen der Quartiersentwicklung für Ältere einzusetzen.
Die Beiträge dieses Bandes greifen die skizzierten Perspektiven und Bedingungen einer sozialraumorientierten Sorgekultur auf und reflektieren sie aus unterschiedlichen Blickwinkeln und Zusammenhängen.