Auf den Spuren eines Vergessenen
Ein Dasein in leidvoller Zeit
Heinz Schelle
‚Kleine Eiszeit‘ und in ihrem Gefolge Missernten und Hungersnöte, die Hyperinflation der Kipper und Wipper, Hexenverbrennungen, Pestepidemien und andere Seuchen und der Dreißigjährige Krieg ließen die Menschen in der ersten Hälfte des 17. Jahrhunderts leiden und oft qualvoll sterben. Nach dem ‚heiteren‘ 16. Jahrhundert hatte sich die Stimmung des bayerischen Volkes verdüstert. Es wurde ernster und stiller. Durch Gebete wollte man den zürnenden Gott, der nach Meinung der Gläubigen alle diese Plagen als Strafe geschickt hatte, versöhnen. Für viele war die Mutter Gottes, von der sie Hilfe und Wunder erwarteten, die letzte Hoffnung in einem Dasein voller Not, Verzweiflung und Angst und ein Weg, den harten Alltag zu bewältigen. In dieser heillosen Zeit bewirtschaftete Gregory Mayr, Untertan des Klosters Ettal, in Oberau am Fuße des Estergebirges einen Hof. Heinz Schelle erzählt vom gefährdeten Leben des Oberländer Bauern.