Auf den Spuren von Caspar David Friedrich
Wolf-Dietmar Stock
Neuauflage unseres Caspar-David-Friedrich-Führers, der dem Maler auf seinen Erkundungsstreifzügen durch Rügen, Greifswald, Stralsund und Neubrandenburg folgt. Siebenmal verbrachte Caspar David Friedrich (1774–1840) Zeit auf Rügen. Die abwechslungsreiche Natur der Insel war prägend für sein Werk. Friedrich war einer der ersten, der die erst 1815 zu Preußen gekommene Insel einem breiteren Publikum vorstellte. Manch ein Rügenwanderer lässt sich noch heute bei seiner Reise von den Bildern Friedrichs inspirieren und leiten. So lag es nahe, den Spuren des Malers durch
Mecklenburg-Vorpommern zu folgen und den Interessierten einen praktischen Führer zusammenzustellen. Wir sind seinen Tagebuchaufzeichnungen nachgegangen und besonders seinen Zeichnungen, soweit sie auf Rügen, in Greifswald, Stralsund und Neubrandenburg entstanden sind. Die Orte des Entstehens seiner Zeichnungen und Gemälde wurden festgehalten und fotografisch nachgezeichnet.
Umstritten ist die Frage, welcher Ort auf Rügen Friedrich zu seinen berühmten »Kreidefelsen« inspirierte. Im Gegensatz zur Ansicht, dass der Künstler sich hier die Wissower Klinken zum Vorbild genommen hatte, weisen Vergleiche mit Bildern des zeitgenössischen Radierers Rosmälers eher auf die Stubbenkammer als Motiv hin. Letztlich wird man Friedrichs geheimnisvolles Bild wohl niemals genau »orten« können.
25 Stationen stellen wir Ihnen in diesem Buch vor. Diese Reiseroute ist nicht zwingend, Sie können an jedem beliebigen Punkt einsteigen, da sie nicht einer einzelnen Reise Friedrichs entspricht, sondern zusammengestellt ist aus mehreren Routen des Künstlers. Die vorangestellte Einführung hilft Ihnen dabei, Ihre Reise in einen kunsthistorischen Zusammenhang zu stellen. Mit zusätzlichen Bildbetrachtungen und Vergleichen bei wichtigen Stationen bieten wir Ihnen weiteren Stoff zur Beschäftigung
mit dem Maler an.
Caspar David Friedrich war in seinen wichtigen Bildern keineswegs ein »Heimatmaler« im späteren Sinne, für den der sinnliche Eindruck mit der Reproduktion auf dem Bild identisch ist. Doch malte er auch keine Ideallandschaften, sondern wirklich existierende – und wo er sie veränderte, hatte es inhaltliche Gründe.