Auf der Suche nach Kakanien
Literarische Streifzüge durch eine versunkene Welt
Krzysztof Lipinski
Mit dem Ersten Weltkrieg wurde der Vielvölkerstaat der Donaumonarchie zerstört. „Die sprengende Kraft dieses Prozesses war der immer stärker werdende Nationalismus, der die vornationalen Strukturen unterspülte und zu eliminieren versuchte.“ Die in diesem Widerspruchsfeld entstehende mythenbildende Literatur ist Gegenstand dieses Bandes: „…Kakanien war anachronistisch, zugleich verspätet, prä- und postnational und multikulturell in einem Sinne, der erst heute um neue Inhalte bereichert wird. Diesen Spuren ist der vorliegende Band gewidmet. Literatur, Kultur, Geschichte, und – zwar im Hintergrund, aber unumgänglich und relevant – Politik, sind die Koordinaten der Reflexion.“ In elf exemplarischen Studien wird die Vielschichtigkeit dieses Prozesses durch Krzysztof Lipinski aus Kraków (Krakau) veranschaulicht, der sich bereits seit vielen Jahren mit diesem Gegenstand intensiv beschäftigt hat und eine Reihe von neuen Materialien und Gesichtspunkten einbringt. Nicht weniges davon ist für heutige europäische Prozesse bedenkenswert.