Auf Heiliger Jagd in Florenz
Aus dem Tagebuch des Jesuiten Daniel Papebroch. Erstedition - Übersetzung - Kommentar.
Susanne Daub
22. Juli 1660. Der Jesuit Gotfrid Henschen und sein junger Ordensbruder Daniel Papebroch brechen aus Antwerpen auf und begeben sich auf eine Reise nach Italien. Sie sollen in den kirchlichen Bibliotheken Material für eine Edition sämtlicher Heiligenviten sammeln, für die Acta Sactorum. Dieses Editionsunternehmen erregt damals großes Aufsehen, weil man in historisch-kritischer Weise mit frommen Schriften umgehen möchte.
In einem dreibändigen Tagebuch hält Papebroch seine Wahrnehmungen und Erlebnisse während der Reise detailgetreu fest. Die genaue Beobachtungsgabe des Jesuiten und seine nüchterne, relativ vorurteilsfreie Darstellung machen den Bericht zu einem kulturgeschichtlich höchst wertvollen Dokument.
In Florenz machen die Jesuiten vier Monate Station, sie finden viel Material für ihr Editionsprojekt und lernen Leopoldo und Ferdinando de‘ Medici und andere berühmte Persönlichkeiten ihrer Zeit kennen.
Dieser Teil der Tagebuchaufzeichnungen wird im vorliegenden Band erstmals veröffentlicht und durch eine Übersetzung mit begleitendem Kommentar einer breiteren Öffentlichkeit zugänglich gemacht.