Aufbruch in den Weltraum
Grundlagen und Möglichkeiten der Weltraumfahrt
Philip E. Cleator
„Aufbruch in den Weltraum“ schließt sich an mein Buch „Rockets Through Space“ an, also an jenes – wie damals die ausgezeich= nete, aber beharrlich ablehnende Zeitschrift Nature schrieb – „ein wenig voreilige Werk über die Möglichkeiten der Weltraumfahrt mit Raketen“, das im Jahr 1936 erschien. In diesen scheinbar schon so weit zurückliegenden Tagen war es große Mode, sich über die Rakete und die auf sie gesetzten, an= geblich übertriebenen Hoffnungen lustig zu machen, ein Vorrecht, das sich nicht wenige anmaßten. Inzwischen ist die Rakete aber dank der im Kriege gemachtt>n Anstrengungen ganz gehörig herangewachsen, so daß eine ironische Beurteilung heute genau so unzeitgemäß ist wie einst der Glaube an Hexen und Dämonen. Ja, man gibt gegenwärtig für die Entwicklung von Raketengeschossen bereits so viel öffentliche Gelder aus, daß man damit ein Dutzend Reisen nach dem Mond finanzieren könnte, wären die zuständigen Stellen zu solch einem Experiment geneigt. Trotz weitverbreiteten Mißbrauchs als Waffe – in Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft – stellt die Rakete nach wie vor das einzige uns bekannte Antriebsmittel dar, das auch im luftleeren Raum funktioniert und daher für die Erschließung des Weltalls unentbehrlich ist. Um ihre Entwicklung für diesen Sonderzweck zu fördern, begrün= dete ich im Jahr 1933 die Britische Interplanetarische Gesellschaft, in der löblichen Absicht, an der Raketenforschung, die damals bereits in anderen Ländern, hauptsächlich in Deutschland und in den USA betrieben wurde, ebenfalls praktisch teilzunehmen.