Aus der Arbeit des Thüringischen Landesamtes für Denkmalpflege
Ausgabe 2003
Sibylle Putzke
Die Ausgabe 2003 des Arbeitsheftes „Aus der Arbeit des Thüringischen Landesamtes für Denkmalpflege“ erschien in zwei Teilbänden, welche nur gemeinsam erhältlich sind.
Das Dachwerk der Kirche Hohenkirchen, der Erfurter Nordpark oder Holzhäuser in Ostthüringen – das sind nur einige der Themen des ersten Teiles. Die Aufsätze stellen exemplarisch denkmalgeschützte Objekte vor und erläutern diese projektbezogen und detailliert. Beispielhaft werden neben Ergebnissen der neuesten Bauforschung auch historische Entwicklungen im Siedlungsbau Thüringens aufgearbeitet. Gleichzeitig erhält der Leser einen Einblick, wie einzelne Projekte in den vergangenen Jahren erfolgreich realisiert wurden. Dabei reflektieren die hier veröffentlichten Forschungsergebnisse und Erfahrungsberichte die breite Aufgabenpalette des Thüringischen Landesamtes für Denkmalpflege als zuständige Fachbehörde.
Das Chorgestühl des Erfurter Doms, mit dem sich der zweite Teil beschäftigt, ist eines der künstlerisch bedeutendsten und mit 83 Sitzen auch eines der größten mittelalterlichen Gestühle in Deutschland. Mit Hilfe einer dendrochronologischen Untersuchung konnte im Sommer 2002 nachgewiesen werden, dass sämtliche Schmuck- und Konstruktionselemente einschließlich der Bildwangen aus dem Holz von Eichenbäumen gefertigt wurden, die im Winter 1328/29 gefällt worden waren. Mit diesem Ergebnis fand die stilistisch wiederholt diskutierte Frühdatierung des Gestühls in die Zeit um 1330 eine Bestätigung. Der zweite Teil des Heftes stellt die jüngsten Untersuchungsergebnisse vor und thematisiert Fragen und Probleme, die sich aus der Frühdatierung des Gestühls ergeben. Darüber hinaus werden das Bildprogramm und der entstehungszeitliche Kontext eingehend analysiert.