Auslandsbeziehungen unter den salischen Kaisern
Geistige Auseiandersetzung und Politik. Referate und Aussprachen der Arbeitstagung vom 22. - 24. November 1990 in Speyer
Franz Staab
Noch während der Vorbereitungen Heinrichs III. zur Hochzeit mit Agnes von Poitou schrieb Abt Siegfried von Gorze im Sommer des Jahres 1043 einen langen Brief an den Abt Poppo von Stablo, um ihm nach einer Unterhaltung, die beide schon vorher in Diedenhofen über dieses Thema gehabt hatten, noch einmal schriftlich und mit zusätzlichen Informationen auseinanderzusetzen, daß der König und seine Braut zu nahe miteinander verwandt seien und mit ihrem Eheplan großen Schaden für sich selbst, die Dynastie und das Reich heraufbeschworen. Siegfrieds rigoristische Auslegung des damaligen kirchlichen Ehehindernisses der Verwandtschaft bis zum siebten Grad, das er als göttliches Gesetz auffaßte und mit der er eine Frau, die nach unseren heutigen Begriffen eine Ausländerin war, zu einer allzu nahen Verwandten des Saliers machte, führte ihn notwendigerweise zu einer Verurteilung von allem und jedem, was im engeren oder weiteren Rahmen mit der geplanten Eheschließung zusammenhing.