Bambinone, il cretino
Worte und Bilder zum Lesen. Ein denkliches und dichterliches Leben in zwölf Monatsanzeigen
Scarlatto Negrentino
Z.B. das Jahr 1980: Der blutjunge BAMBINO erwacht durch eine unbekannte Schöne im Januar, sieht sich, seinen Vater und zum ersten Mal die Umwelt – und stellt Fragen. Der Fasching im Februar, der beginnende Frühling im März: Bambino löst sich von zu Hause und will in die Welt hinaus. RAGAZZO überschreitet die Grenze jenseits der Berge und durchkämmt im April die engen Gassen von Perugia, begleitet von der nunmehr erkannten Filmdiva. Assisi und Rom bis zur Jahresmitte sind Schauplätze für Sonnenspiele und die Höhen und Tiefen der Sinne. Im Juli findet sich GIOVANETTO unvermutet zwischen den Wolken wieder, wo Götter und Gaukler ihr Wesen treiben. Seine Geleiterin hält sich versteckt, seine Lehrzeit ist noch nicht zu Ende: Zunächst lernt er die altehrwürdigen Künste kennen, muß im August die Prüfungen der Tugenden ablegen (die er mit dem Prädikat GIOVANOTTO besteht) und wirft im September einen Blick in den weiten Sternenkosmos. BAMBINONE, reif wie die Früchte des Herbst geworden, erscheint im Oktober wieder in seiner Heimat. Trübe Gedanken durchziehen seinen Kopf. Bevor das Jahr vollendet ist, wird er mit der Realität von Terror, schleichender Angst und Tod konfrontiert werden. Auch Ornella, sein schützender Geist, wird ein Opfer der Zerstörung. Als das neue Jahr begonnen hat, steht Bambinone wieder dort, wo sein Anfang lag: Ist es ein neues Leben oder bleibt er ein Dummkopf, der nichts dazugelernt hat?