Bayerisches Flurnamenbuch / Marktgemeinde Lupburg
Michael Henker, Wolf A von Reitzenstein
Das Flurnamenbuch der Marktgemeinde Lupburg behandelt auf 420 Seiten ca. 1400 Flurnamen sowie zusätzlich zahlreiche Hausnamen, die in den Katastern von 1840 miterfasst und deren heutige Mundartformen ebenfalls erhoben wurden. Die meisten Namen waren der befragten älteren Bevölkerung noch bekannt. Dies hängt möglicherweise mit der bäuerlichen Herkunft der Gewährspersonen sowie mit der starken geografischen Gliederung des gut 30 Quadratkilometer grossen Gemeindegebiets zusammen. Mit den Einleitungsteilen, die zahlreiche farbige Abbildungen enthalten, und dem Anhang umfasst der Band 476 Seiten; ihm sind zusätzlich 4 zweifarbige Kartenbeilagen, auf denen die meisten Flurnamen eingetragen werden konnten, beigefügt.
Der Anlass dafür, dass Lupburg für eine Publikation ausgewählt wurde, lag in der hervorragenden Sammlung historischer Flurnamen aus dieser Marktgemeinde. Karl Menner hatte sie in zehnjähriger mühevoller ehrenamtlicher Archivarbeit erstellt und überliess sie dem Haus der Bayerischen Geschichte als Grundstock für eine Veröffentlichung. Für das Gemeindegebiet Lupburg wertete Karl Menner über 100 Quellen aus. Die meisten davon lagern im Staatsarchiv Amberg. Er zog aber auch Archivalien des Gemeinde- und Pfarrarchivs Lupburg heran sowie das Gemeindegebiet betreffende Bestände des Bayerischen Hauptstaatsarchivs München.
Der älteste Beleg, Lengenloch, stammt aus dem Jahr 1397; er bezeichnete wohl ein kleines, heute allerdings nicht mehr lokalisiserbares Wäldchen in der Gemarkung Lupburg. Mehrere Namen (z.B. Blossenberg, Beilenbuch, Büchelberg, Lindelberg, Eichleite, Geschnaiter, Hägnach) sind schon im 15. Jahrhundert bezeugt. Die meisten historischen Namenbelege stammen aus dem 16. und 18. Jahrhundert, für das 17. Jahrhundert finden sich, wohl aufgrund der Quellenlage, relativ wenige alte Nennungen. Die meisten dieser Namen haben in der Mundart bis heute überlebt.