Beiträge zur Rechtsvisualisierung
Volker Boehme-Nessler, Franz-Peter Burkard, Eric Hilgendorf, Josef Kern, Günther Kreuzbauer, Klaus Michel, Klaus F Röhl, Klaus Sachs-Hombach, Martin Schuster, Herbert Wegscheider
Mit der Rechtswissenschaft werden Begriffe wie „Paragraphendschungel“ und „Kleingedrucktes“ verbunden. Der unbedarfte Betrachter denkt an erdrückende Textkolonnen und unverständliche Gesetzeswerke. Veranschaulichende Abbildungen und Graphiken scheinen dem Recht fremd, Visualisierung und Recht nicht miteinander vereinbar zu sein. Dabei hat die Verbildlichung des Rechts bereits Einzug in den Alltag gehalten: Die Fülle an Verkehrszeichen und international verständliche Piktogramme an öffentlichen Orten wie z.B. Flughäfen und Bahnhöfen sind Paradebeispiele für den Einfluss visualisierender Elemente im Recht. Ein neuer Bereich, in dem bildliche Elemente aller Voraussicht nach schon bald eine erhebliche Bedeutung gewinnen werden, ist das computergestützte Lernen („e-learning“).
Die Visualisierung des Rechts hat bislang in der Wissenschaft kaum Beachtung gefunden. Die im vorliegenden Band abgedruckten Beiträge entstammen einer Tagung zur Rechtsvisualisierung, die unter Leitung des Herausgebers vom 17.-19. Juni 2004 am Zentrum für interdisziplinäre Forschung in Bielefeld stattfand.
Die Bandbreite der Artikel reicht von theoretischen Betrachtungen der Rechtsvisualisierung aus verschiedenen Blickwinkeln – namentlich der Kunstgeschichte, der Philosophie, der Rechtstheorie und der allgemeinen Bildwissenschaft – über praktische Erwägungen zum Einsatz illustrierender Elemente in der universitären Lehre sowie in der juristischen Argumentation bis hin zu Erfahrungsberichten aus Pionierprojekten der Rechtsvisualisierung in Lehre („Recht anschaulich“) und Literatur („dtv-Atlas Recht“).