Berichte des Bureau für Bibliothekswissenschaft / Öffentliche Bibliotheken 2022: Stand und Entwicklung
Karsten Schuldt
Für den vorliegenden Bericht wurden 50, zufällig ausgewählte, Jahresberichte Öffentlicher Bibliotheken für das Jahr 2021 aus dem DACH-Raum inhaltlich ausgewertet. Die Bibliotheken und auch die Berichte waren sehr divers.
Die Auswertung zeigt, dass Öffentliche Bibliotheken im DACH-Raum relativ stabil arbeiten und auch relativ gute Ergebnisse vorweisen können. Sie greifen Themen aus der Fachliteratur auf, aber im geringen Masse. Vielmehr sind sie fokussiert auf Leseförderung und Literaturarbeit, auf Kinder und Jugendliche und auf physische Medien. Obgleich dies als „traditionell“ gelten kann, liefern die Bibliotheken so doch relativ stabile Nutzungszahlen.
Die Covid-19 Pandemie hat 2021 offenbar alle Bibliotheken betroffen und wird von ihnen teilweise detailliert thematisiert. Gleichzeitig ist fast überall die Nutzung elektronischer Medien angestiegen, allerdings nirgends so, dass sie in die Ausleihe physischer Medien erreichen würden. Die Tonnies haben sich als Medium für Kinder etabliert.
Gleichzeitig sind Bibliotheken in ständiger Entwicklung, allerdings anders, als dies in der bibliothekarischen Fachliteratur propagiert wird. Ständig werden Bibliotheken erneuert, regelmässige Fort- und Weiterbildungen besucht, immer wieder lokale Schwerpunkte bei den Angeboten der Bibliotheken gesetzt oder auch neue Angebote eingeführt. Allerdings gibt es dabei keine erkennbare Entwicklung, sondern offenbar immer wieder ein Interesse in den einzelnen Bibliotheken selber, welche diese unterschiedlichen Entwicklungen vorantreiben.
Dem Personal und den Fortbildungen, die durch dieses absolviert wurden, ist in den Jahresberichten ein grosser Platz eingeräumt worden, ebenso der Schilderung der Bestandsarbeit und von internen Entwicklungen.