Berner Chronik
Der Alltag ist Theater
Michael Kiener
Es kursieren schon genügend Vorurteile über Bern, die aufzulisten wäre müssig. Aber kürzlich sagte einer im Tram zwischen Bahnhof und Zytglogge zum anderen, so ungeniert, dass es alle hören konnten: ‚Bern bringt mich noch um! Langsam, aber sicher!‘ Langsam, aber sicher. Ein Volltreffer! Als ob sich in Bern ein Grund finden liesse zu sterben – ausser an Bern selbst. Wenn das keine Liebeserklärung an eine Stadt ist, was dann?
Michael Kiener‘s BERNER CHRONIK ist ebenfalls eine Liebeserklärung an Bern, aber nicht an das Bern-i-ha-di-gern des Stadtmarketings, sondern an das Bern, für dessen Lebendigkeit die Jugend auf die Strasse geht: den Flohmarkt vor und das Sous le Pont in der Reithalle, die Schachspieler auf dem Bärenplatz, der Tierpark an der Aare, das AKW-Adé-Camp und vieles mehr. Eigentlich zeichnet Michael Kiener alle Gründe, für die es sich zu leben lohnt: den Alltag in der Stadt, in gross angelegten Szenen, als Welttheater.