Besiegte Herzen und andere Geschichten
Aus dem Leben erzählt
Paul Waltersbacher
Dieses Buch beinhaltet 6 Erzählungen und Gedichte: BESIEGTE HERZEN: Robert Moffat, ein junger Schotte, war im Begriff, eine Stelle als Gärtnerbursche anzutreten. Er hatte die Schule nicht lange besuchen können, war aber ein fleißiger Junge und hatte sich aus eigenem Antrieb manche Kenntnisse erworben. Bevor er abreiste, sagte seine Mutter zu ihm: „Robert, ehe du in die Fremde ziehst, bitte ich dich, mir eins zu versprechen.“ Robert liebte seine gottesfürchtige Mutter sehr. Da er aber kein Versprechen geben wollte, ohne zu wissen, ob er es halten könne, sollte ihm seine Mutter sagen, was es sei.; SEND UNS HIRTEN: Ein Gedicht von Philipp Spitta, aus „Psalter und Harfe“; MEHR ALS HUNDERT GULDEN: Man nannte ihn im Dorf allgemein das Soldätle, nicht weil er ein kleiner, vielleicht gar schmächtiger Kerl gewesen wäre, im Gegenteil: Heiner war groß und stark und eines Hauptes länger als alles Volk – sondern weil es gemütlicher klang und weil er ein urgemütlicher Mann war. Fast 20 Jahre hatte er im Heer seines Herzogs, des nachmaligen Königs von Württemberg, seinen Dienst getan.; ERNSTE WEGE: Wo die Wupper in vielen Windungen durch ihr enges Tal fließt, lag, unter Bäumen versteckt, das Haus des Bandwirkers Hassel. In einem Anbau dahinter standen seine Bandstühle, die von morgens bis abends klapperten und von Vater Hassel und seinem Sohn Martin bedient wurden. Die Hassels waren fleißige und ehrenwerte Leute, die sich allgemeiner Achtung erfreuten. Nur wollte der Bandwerber nichts vom Christentum wissen.; DOCH NICHT VERGEBLICH: Ein gläubiger Christ verteilte kleine Evangeliumsschriften. „Herr, laß deinen Segen darauf ruhen“, betete er. Einer Frau, die vorüberging, bot er mit freundlichem Blick eine solche Schrift an. Einen Augenblick hielt diese das Blatt in der Hand, wandte sich dann aber rasch um und warf es weg mit den Worten: „Hat keinen Wert für mich“. Da lag der Traktat nun im Schmutz der Straße. „Das Schriftchen hat seinen Zweck verfehlt“, flüsterte der Verteiler traurig. „Ich hätte es ebenso gut lassen können.“.; LEVI-SAMUKOLO: Die Lebensgeschichte von Levi-Samukolo, von dem ich heute etwas erzählen will, führt so recht ins afrikanische Leben mit all seinem Elend hinein, ist aber zugleich ein Beispiel von Gottes wunderbaren Führungen mit Seinen Menschenkindern, sie mögen schwarz oder weiß, im Heidenland oder auch da geboren sein, wo die Menschen sich Christen nennen. Von seiner Mutter ist bekannt, daß sie nach der Hinmetzelung des Vaters mit zwei älteren Schwestern von Sklavenjägern verschleppt wurde.