Bewertung kommunaler Wasserversorger
Möglichkeiten und Grenzen einer nutzenorientierten Bewertung
Keno Borde
Knappe Kassen zwingen kommunale Entscheidungsträger meist zu einem wirtschaftlichen und sparsamen Mitteleinsatz. In diesem Kontext stehen die Entscheidungsträger oftmals vor der Aufgabe über einen (anteiligen) Verkauf Ihrer Unternehmen zu beraten. Essenziell für die Entscheidungsfindung ist die mit der (potenziellen) Transaktion einhergehende Veränderung des zukünftig erzielbaren Nutzens.
Dr. Keno Borde geht den Fragen nach, welche rechtlichen, ökonomischen und außerökonomischen Parameter, Besonderheiten und Rahmenbedingungen im Bewertungsprozess zu beachten sind und welche Faktoren die zukünftigen Nettoerfolge eines kommunalen Wasserversorgers beeinflussen. Die Herausforderung und Komplexität an dieser Bewertungsaufgabe liegt vor allem darin begründet, dass auch qualitative und monetär kaum messbare Werte für die Entscheidungsfindung bedeutsam sind, die aus dem öffentlichen Auftrag hervorgehen. Hierzu zählen z.B. eine qualitativ hochwertige und sichere Wasserversorgung. Um den Stellenwert qualitativer Werte in einer Unternehmensbewertung taxieren zu können, nimmt Dr. Keno Borde eine detaillierte empirische Analyse des Zielsystems von Niedersächsischen Wasserversorgern vor. In diesem Zusammenhang diskutiert der Autor mehrdimensionale Bewertungsprobleme, die sich vor allem daraus ergeben, dass konfligierende Zielsetzungen zwischen monetär-messbaren Formalzielen und qualitativen Sachzielen bestehen.
Nach Prof. Dr. Jörg Prokop liefert der Autor mit seiner Arbeit eine „(…) wissenschaftlich fundierte, detailreiche und fachlich durchgehend überzeugende Antwort auf die Frage nach den Möglichkeiten und Grenzen einer finanzwirtschaftlichen Bewertung kommunaler Wasserversorger. Keno Borde schließt damit nicht nur eine Forschungslücke, sondern leistet zudem einen Beitrag zur Weiterentwicklung der Bewertungspraxis, indem er ihr einen theoretisch fundierten „Leitfaden“ zur Bewertung kommunaler Wasserversorger zur Verfügung stellt.“