Bildung und Unbildung – Verstehen und Missverstehen – Verblendung – Probleme mit Texten in Literatur – Wissenschaft – Theater – Schule und Öffentlichkeit
Jürgen Kreft
Kreft unternimmt in seinen Ausführungen in pointierter Form den Versuch, in der Tradition Hirschs, Ecos und Jannidis et al. der seit einigen Jahrzehnten literaturdidaktisch aus dem Blick geratenen Autorintention theoretisch nachzugehen und zu verdeutlichen, von welch grundlegender Bedeutung diese für Verstehens- und Bildungsprozesse ist. Die Praxisrelevanz dieser Positionierung steht außer Frage, denn Deutschlehrer(innen) sind der literaturdidaktischen Tabuisierung der Autorfrage nie wirklich gefolgt. Der Autor/die Autorin spielt in den unterrichtlichen Modellierungen in der Praxis oft immer noch eine zentrale Rolle. Allerdings geschieht dies hier nicht selten theoretisch verkürzt und damit unbefriedigend – ein Sachverhalt, der sich auch aus der Theorielücke erklären lässt, die die Literaturdidaktik hier gelassen hat. Das vorliegende Buch von Jürgen Kreft kann einen wesentlichen Beitrag leisten, diese Lücke zu schließen. Das Niveau des Textes ist ausgezeichnet, die Gedankenführung klar, die Lesbarkeit sehr gut. Das Buch wird seine Leser(innen) finden.