Biografische Verläufe und Handlungsmuster wohnungsloser Frauen
Im Kontext extrem asymmetrischer Machtbalancen
Carla Wesselmann
Hilfe für wohnungslose Frauen? Welche sozialen Bedingungen, auch in Form von nicht bekannten, nicht existenten oder nicht passenden An – geboten professioneller Hilfen können Prozesse in die Wohnungslosigkeit fördern? Welche Rolle spielen lebensgeschichtliche Erfahrungen, die Frauen mit dem Erhalt von Hilfe vor der Phase ihrer Wohnungslosigkeit machen, und welche Formen von Hilfen wurden dabei als hilfreich erlebt? Wie können diese Erfahrungen Interaktionsprozesse mit Vertreterinnen des professionellen Hilfesystems mit beeinflussen? Die Autorin untersucht die biografischen Verläufe von Frauen vor, in und teils auch nach der Wohnungslosigkeit sowie ihren Umgang mit diesem Phänomen extremster Armut. Auf Basis narrativer Interviews und biografischer Fallanalysen fächert die Autorin zum einen die unterschiedlichen Dimensionen von Wohnungslosigkeit, zum anderen die konkreten Wechseldynamiken zwischen gesellschaftlichen Bedingungen, subjektivenlebensgeschichtlichen Erfahrungen und daraus entwickelten Handlungsstrukturen auf. Die Studie verbindet dabei Fragen der Theorie und Praxis Sozialer Arbeit mit Diskursen im Bereich der Armuts- und Ungleichheitsforschung sowie der Biografie-, Figurations- und Geschlechterforschung.