Biographien mehrsprachiger Menschen am Beispiel Französisch-Deutscher Bilingualer
Nathalie Thomauske
Bilingual. Was bedeutet das? Zweisprachig zu sein, in zwei Kulturen zu leben oder nur ‚halb‘ zu sein? Für die Betroffenen sind dies Fragen, denen sie alltäglich in einer monolingual ausgerichteten Gesellschaft ausgesetzt sind. Dieses Buch befasst sich exemplarisch mit Deutsch-Franzosen, die auch als Mehrfachzugehörige mit Zuschreibungen bezüglich Nation, Kultur und Sprache konfrontiert werden. Die Auseinandersetzung mit und die Bedeutung der nationalen, sprachlichen und kulturellen Zugehörigkeiten werden in diesem Buch aufgezeigt. Der historische Zusammenhang von Sprache und Nation, in Deutschland sowie in Frankreich, spielt dabei eine zentrale Rolle. Er trägt zum besseren Verständnis von Äußerungen Monolingualer in der Umgebung von Bilingualen bei. Mit Hilfe der Methode eines narrativ-biographischen Interviews wird das Leben einer Deutsch-Französin intensiv beleuchtet. Es wird herausgearbeitet wie sich bei ihr Zuschreibungen im Alltag widerspiegeln und welche Reaktionen und Umgangsweisen daraus folgen können. Das Buch deckt allgemeine Mechanismen auf, wie derartige Zuschreibungen entstehen können und wo sie ihren Ursprung haben. Zudem möchte es einen Beitrag leisten, diese Zusammenhänge kritisch(er) zu reflektieren.