Blickdiagnostik

Die größte Herausforderung im alltäglichen Umgang mit Patienten, ist es, eine Richtung zu finden, in der der Arzt mit ggf. weiteren Untersuchungen eine Diagnose stellen kann. Diese Richtung wird durch Anamnese und Beschwerden beeinflusst, aber auch wesentlich von der klinischen Untersuchung und durch Lokalbefunde. Dieses Buch soll – kombiniert mit einer fachübergreifenden, einfachen und praxistauglichen Systematik mit vielen Abbildungen – die Feststellung von Lokalbefunden erleichtern. Diese Lokalbefunde werden im zweiten Teil dann mit systemischen Befunden verbunden, um das Auffinden von Arbeitsdiagnosen zu erleichtern. Besonderen Augenmerk richtet das Buch auf Lokalbefunde, die Störungen von Stoffwechselprozessen, endokrinologische oder hämatologische Störungen anzeigen können. Diese liefern klare Hinweise auf notwendige Laboruntersuchungen und können durch eine biologische Interpretation das Ausmaß der Funktionsstörung bei veränderten Blutwerten erlauben. Auch wichtige Befunde der Blickdiagnostik der Notfall- und Katastrophenmedizin werden gleichsam erfasst wie Komponenten aus der Augenmedizin und Dermatologie. Der in diesem Buch verfolgte Ansatz soll eine möglichst ganzheitliche Diagnosestellung mit Reduktion des Einsatzes von technischen Hilfsmitteln ermöglichen. Durch Reduktion von kostenintensiven technischen Untersuchungen sollen auch irrelevante Nebenbefunde, die zu einer bedeutenden Morbidität und Mortalität führen, vermieden werden.