Bodensee und Rhein
Tourismuswerbung über Grenzen 1890-1950
Elisabeth Schraut
Elisabeth Schraut
Bodensee und Rhein. Tourismuswerbung über Grenzen 1890 – 1950
Stein am Rhein 2019.
Redaktion: Elisabeth Schraut und Verena Nussbaumer, Gestaltung: Möckli-Grafik
Grossformat A 3, 52 Seiten, 98 Abbildungen, ISBN 978-3-033-06983-1
12 chf/€ im Museum Lindwurm
Die Broschüre
Die Broschüre bietet einen einzigartigen Überblick über die Frühzeit der Werbung für das gesamte Gebiet von Bodensee und Rhein. Erstmals stehen Werbemittel wie Plakate, Prospekte, kostenlose Reise- und Hotelführer, Fremdenblätter für den internationalen Bodensee im Mittelpunkt.
Werbung von Schiffs- und Eisenbahnbetrieben
Die ersten Fahrplanplakate „Bodensee und Rhein“ seit 1886, die frühesten Prospekte der Schweizerischen Dampfschiffahrtsgesellschaft auf Bodensee und Rhein seit 1909, eindrucksvolle Eisenbahnplakate wie z.B. der Toggenburgbahn von 1910 dokumentieren die wichtige Rolle, die die Verkehrsgesellschaften für die frühe Tourismuswerbung im Bodenseegebiet besassen.
Internationale Organisationen rund um den Bodensee werben
Eine Besonderheit am Bodensee waren die seeumspannenden und somit internationalen
Vereinigungen wie der Verband der Gasthofbesitzer am Bodensee und Rhein (seit 1893) und der Bodenseeverkehrsverein (seit 1902), die verschiedene Werbemittel herausgaben: 1896/97 erschien bei Orell-Füssli das Bodensee und Rhein-Plakat und 1904 der allererste Bodensee – Prospekt. Die Prospekte erschienen auf Deutsch, Englisch und Französisch: internationale Gäste sollten an Bodensee und Rhein gelockt werden, diesen als Aufenthaltsort und nicht nur als Durchreisestation in die Schweiz und nach Italien nutzen. Fremdenblätter, also Gästezeitungen wurden herausgegeben, kostenlose Reise- und Hotelführer international verteilt, Gemeinschaftsannoncen geschaltet, neue Netzwerke entstanden.
Ein Plakat definiert den touristischen Blick auf den Bodensee – bis heute
Wie die Autorin Elisabeth Schraut aufzeigt, ist die Darstellung von Bodensee und Rhein auf dem – bislang nahezu unbekannten Plakat, das die Gasthofbesitzer 1896/97 herausgaben und 1909 nochmals nachdruckten, der Bodensee im Gegensatz zu geographischen Abbildungen nach Süden ausgerichtet. Im Hintergrund sind eindrucksvoll die schneebedeckten Alpen zu sehen: Wasser und Berge, so die Aussage, das alles bietet der Bodensee. Mit diesem Plakat wurde die touristische Sicht auf den Bodensee und Rhein definiert, mit Auswirkungen bis heute.
Bekannte Künstler als Gestalter von Plakaten und Prospekten
Namhafte Künstler und Grafiker wie Otto Baumberger oder Ludwig Hohlwein schufen eindrucksvolle Plakate. Neu zu entdecken sind auch die zahlreichen Prospekte der Zwischenkriegszeit, darunter die bislang unveröffentlichten Bodensee und Rhein – Prospekte mit dem 1927 von „Bö“, dem bekannten Redaktor des „Nebelspalters“ und Karikaturisten Carl Böckli entworfenen Titelmotiv.
Bis zum Beginn des 2. Weltkriegs gab es ein gemeinsames, den See umspannendes Bodensee-bewusstsein, vielleicht sogar eine gemeinsame Identität, die Grundlage der Kooperation der Tourismuswerbung für das internationale Bodensee und Rheingebiet war.
Für die Broschüre wurden umfangreiche Recherchen in Archiven, Museen, Bibliotheken und im Internet durchgeführt. Sie kann daher nicht nur mit vielfältigem neuem Material, sondern auch mit zahlreichen Entdeckungen aufwarten.
Die Broschüre begleitet und vertieft die Ausstellung „Bodensee und Rhein. Tourismuswerbung über Grenzen 1890 – 1950“, die noch bis zum 31. Oktober 2019 im Museum Lindwurm täglich von 10-17 Uhr zu besichtigen ist.