Bolivien-Ecuador-Peru verstehen
SympathieMagazin
Sandra Weiss
Editorial »Bolivien-Ecuador-Peru verstehen«
Viele Menschen in den Andenländern wollen etwas bewegen. So auch Leidy Castellón, eine junge Ärztin im bolivianischen Bergdorf Thaqos, Arsenio Barerra, der ein sozialverantwortliches Tourismusprojekt in den Nebelwäldern Ecuadors betreibt, oder Amalia Soana, die Initiatorin eines schwimmenden Kindergartens im Titicacasee in Peru. Sie und andere berichten im Magazin, wie sie mit Engagement und Kreativität ihren Alltag gestalten. Wie sie sich einsetzen für Jugendliche, für die Rechte von Frauen, für Bürgerbeteiligung und Umweltschutz. Das ist nicht immer einfach. Denn die Forderungen der Menschen nach mehr Transparenz und Mitbestimmung, nach Bildungsmöglichkeiten, Gesundheitsversorgung und effizienter Infrastruktur überfordern die politischen Klassen der drei Länder. Korruption, eine schwerfällige Bürokratie und autoritäre Präsidenten erzeugen immer wieder Krisen. Es fehlen Konzepte, wie Politik inhaltlich neu gestaltet werden könnte. Und auch das schnelle ökonomische Wachstum der vergangenen Jahre gerät derzeit ins Stocken.
Mit Empathie und Sachverstand berichten einheimische und deutsche Autorinnen und Autoren auch über die wechselvolle Geschichte der drei Länder, über Politik, Gesellschaft und Wirtschaft. Und sie erzählen vom Leben der »Indígenas«, von ihren Ängsten, Hoffnungen und ihrem neuen Selbstbewusstsein: »Wir haben auch eine Botschaft: Von den Männern fordern wir Respekt, und den Frauen wollen wir zeigen, wie cool es ist, eine skatende ›Cholita‹ zu sein«, sagt beispielsweise die junge Skaterin Deisy Tacuri López aus Bolivien.
Reisende, die sich ins Herz der Anden aufmachen, werden neben einer atemberaubenden Natur auch fasziniert sein von den Begegnungen und Gesprächen mit Einheimischen. Sie erleben Gesellschaften zwischen Tradition und Moderne mit einer eigenen reizvollen Dynamik: »Hier ist alles im Fluss. Und Reisen birgt immer einen Rest Abenteuer«, resümiert die Redakteurin Sandra Weiss.
Dietlind von Laßberg