BOROBODUR
Buddhistisches Welterbe der Menschheit in Zentraljava
Rolf Weber
Der Borobudur wurde um das Jahr 800 n.u.Z. in Zentraljava von der buddhistischen Śailendra-Dynastie erbaut. Nur für eine kurze Zeitspann war er das zentrale Heiligtum des Buddhismus, soweit dieser in Java blühte, war Eckpunkt und Abschluss der großen Pilgerwege, die vom Merapie-Vulkan über die Tempel Mendut und und Pawon zum Borobudur führten.
Die Bauzeit dürfte etwa 60 Jahre umfasst haben, ohne dass hierzu Einzelheiten bekannt wurden und dieses nur aus archäologischen Hinweisen begründet werden kann. Der Untergrund des Heiligtums besteht dabei aus einem natürlichen Unterbau aus Erdmasse, die terrassenförmig gestaltet wurde. Das bringt große Instabilität bei den zahlreichen Erdbeben, die durch wasserreiche Tropenregen noch erhöht wird.
Sechs Hauptterrassen verblieben nach umfangreichen Bautätigkeiten, obwohl es anfangs anders geplant war. Die letzte Terrasse wurde rundtreppenartig gesetzt und mit kleineren Stupas kreisförmig besetzt, die den am Höchsten in der Mitte stehenden großen Stupa umschließen.
Zum Ende des letzten Jahrhunderts entschloss sich Indonesien sein einzigartiges Kulturdenkmal zu erneuern, um es vor dem Zusammenbruch und Ruin zu retten. Auch wenn es viele Vorschläge und auch Gegenstimmen zur Renovierung gab, gelang es unter Berücksichtigung der kaum zu beziffernden Kosten einen Steinwall um das Monument zu setzen, der bis heute kritisch betrachtet und kommentiert wird, um eine ausreichende Stabilität zu erreichen. Dadurch wurde vorerst ein Abgleiten des Untergrundes verhindert und der Menschheit ein Werk höchster Kultur erhalten.
Auch wenn den Besuchern oft nur wenig Zeit bleibt, um sich mit jedem Steinbild vertiefend auseinandersetzen zu können, wird ein Besuch Einblicke in Kultur und Religion der asiatischen Welt eröffnen. Nicht die modernen Megastädte zeigen Seele und Wärme des asiatischen Menschen, sie sind weltweit austauschbar, ihr Seelen sind ihre kunstvollen Kleinode, um ihr wahres Innere widerzuspiegeln.