Brandts Schuld
Erzählung
Rainer Daus
Der Lokführer Maximilian Brandt, 57 Jahre alt, beginnt seinen freien Tag mit dem Besuch des städtischen Friedhofs, auf dem sein Vater begraben liegt. Er hatte ihn gehasst. Um seine Mutter, die an Demenz erkrankt ist, kümmert sich Brandt regelmäßig. Jedoch erkennt sie ihren Sohn nicht mehr. Ein guter Freund, der Künstler geworden ist, zeigt ihm, ein sinnvolles und anderes Leben ist möglich, auch wenn man im Beruf ausgemustert wurde. Immer wieder wird Brandt mit seiner eigenen Vergangenheit konfrontiert. Die vielen Verfehlungen im eigenen Leben steigen aus der Erinnerung auf, angestoßen durch äußere Anlässe. An einem Abend plant Brandt eine Prostituierte in Köln aufzusuchen, doch es kommt alles ganz anders. Im Zentrum dieser Erzählung stehen die Versuche, wie persönliche Schuld von sich gewiesen wird. Wie viel ist Schicksal und was eigene Verantwortung?