Brecht probt Galilei
1955/56
Bertolt Brecht, Stephan Suschke
Am 12. Dezember versammelt Brecht die Schauspieler des Berliner Ensembles im Zuschauerraum. Zwei Tage später beginnt er mit den szenischen Proben zu seinem Stück »Leben des Galilei«, wegen seines angegriffenen Gesundheitszustandes zumeist nur von zehn bis zwölf Uhr. Im März unterbricht er die Probenarbeit und wird sie nicht wieder aufnehmen. Er stirbt im August 1956.
Der Regieassistent Hans Bunge hatte während der Proben ein Tonbandgerät aufgestellt, und so entstand ein einzigartiges Dokument, das den Mythos der Theaterarbeit Brechts in neuem Licht erscheinen lässt. Zu erleben ist der praktische Brecht, der in der Probenarbeit mit großer Direktheit seine Sicht auf Figuren und Welt vermittelt.
Keine Theorie, sondern Lust am Eingreifen, Humor, Sinnlichkeit.
Der Regisseur Stephan Suschke hat das umfassende Material geordnet und so eine kommentierte Tondokumentation erstellt.