Bruno Gironcoli
In der Arbeit schüchtern bleiben
Manuela Ammer, Edith Futscher, Peter Gorsen, Charlotte Matter, Karin Steiner
Bruno Gironcoli gehört zu den eigenwilligsten Künstlerpersönlichkeiten des 20. Jahrhunderts. Einem breiteren Publikum ist er vor allem durch seine Großplastiken bekannt, in denen archetypische Figuren und Triviales zu futuristisch anmutenden Konglomeraten verschmelzen. Weniger bekannt ist, dass Gironcolis bildhauerische Praxis von einer kontinuierlichen grafischen Produktion begleitet war. Von Beginn an sind diese oftmals großformatigen Blätter mehr als bloße Skizzen für die Bildhauerei. Auf Papier treibt der österreichische Künstler seine räumlichen Ideen vielmehr in Dimensionen, die über die Arbeit am konkreten Material weit hinausgehen. Gironcolis Papierarbeiten sind buchstäblich „Flächen von Überlegungen“ (Gironcoli), in denen bildhauerische Möglichkeiten durchgespielt werden, die der Realraum versagt. Die Retrospektive und der umfassende Katalog Bruno Gironcoli: In der Arbeit schüchtern bleiben stellen erstmals den Maler und Zeichner Gironcoli in den Mittelpunkt.