Bühne frei für Forschungstheater
Theatrale Inszenierungen als wissenschaftlicher Erkenntnisprozess
Margret Bülow-Schramm, Dietlinde Gipser, Doris Krohn
In diesem Buch, das Theaterpädagogik in der Hochschullehre und -forschung in neuer Weise thematisiert, wird von namhaften Künstlern und Wissenschaftlern ausgelotet und experimentell analysiert, welchen Anteil Körper, Bewegung, Inszenierung an Erkenntnisprozessen haben. Theater und Hochschuldidaktik werden so nicht vorschnell auf Theaterhochschulpädagogik zusammengezogen, sondern Kunst bleibt als Herausforderung der Hochschullehre und -forschung, als ihr Gegenüber erhalten, um aus dem Dialog Innovation und Kreativität zu schöpfen.
Theatrales Spiel, Tanz und Inszenierungsmethoden können zur Gestaltung von Lehr-/Lernsituationen an der Hochschule genutzt werden. Dem liegt ein radikal didaktischer Umgang mit der Lehre zugrunde, bei dem die Subjekte des Lernens vorrangig vor den Objekten und Lernfortschritte als Leistungen kaum vom Subjekt abtrennbar sind. Andererseits eröffnet das ein Erkenntnispotential, das dazu drängt, Theatralität als Forschungsmethode einzusetzen. Dann aber muss die Erkenntnis von der spezifischen zeitlichen Situation ihres Entstehens gelöst und nachvollziehbar gemacht werden.
Dieses Buch entspringt einer Tagung „Theatrale Inszenierungen als wissenschaftlicher Erkenntnisprozess“, die im Mai 2006 an der Universität Hamburg sowie im Thalia-Theater in der Gaußstraße organisiert wurde. Es handelte sich um eine Fachtagung des Theaternetzwerks „Theater in der Lehre“. Die Tagung wurde initiiert und getragen vom Netzwerk „Theater in der Lehre“ in der Arbeitsgemeinschaft für Hochschuldidaktik (AHD e.V.) und organisiert von Prof. Dr. Margret Bülow-Schramm, Prof. Dr. Dietlinde Gipser, Doris Krohn und Martina Elsner.