Café Verdi
Theaterstück
Heinz Janisch, Georg Koenigstein
Ein kleines, etwas schäbiges Kellercafé bildet die Kulisse für das Kammerstück Cafè Verdi von Heinz Janisch.
Frau Maria, eine alternde Frau, betritt täglich das Café wie eine Bühne, ihr einziges Publikum sind die Kellnerin und vielleicht ein zufälliger Gast. Für sie jedoch ist es die große Bühne, ihr einziger Lebensinhalt. Dort schlüpft sie in die Rolle der berühmten Opernsängerin Maria Callas, sie borgt sich gleichsam deren Identität, die sie sich wie einen schützenden Mantel umlegt und schwelgt in Vorstellungen eines nie gelebten, glamourösen Lebens und vergisst in der Musik ihr einsames Dasein.
Maria Callas – die charismatische, außergewöhnliche Operndiva – der trotz aller künstlerischen Erfolge das Glück im Privatleben oft versagt blieb, ist ihr Alter ego. Die Identifikation ist so zwingend, dass die Grenzen zwischen der berühmten Sängerin und der alternden, einsamen Frau verschwimmen.
In berührenden, mitfühlenden Dialogen entwickelt Heinz Janisch eine Charakterstudie, die den Leser in eine vielschichtige Künstlerpersönlichkeit eintauchen lassen, um letztlich doch wieder in der nackten Realität zu landen.