Carl Dahlhaus
Briefe und Notizen
Tobias Robert Klein
Mit der kommentierten Auswahl der Briefe und Notizen von Carl Dahlhaus (1928–1989) wird die Korrespondenz eines der bedeutendsten Musikwissenschaftler des 20. Jahrhunderts erstmals in breiter Form zugänglich. Sie wirft ein völlig neues Licht auf die Entwicklung der Musikwissenschaft in dieser Zeit.
Zudem gestattet sie einen fesselnden Einblick in den Lebensweg und den (Arbeits-)Alltag, aber auch die interdisziplinäre Vernetzung eines bundesrepublikanischen Intellektuellen mit Wissenschaftlern wie Theodor W. Adorno, Peter Szondi, Reinhart Koselleck und Hans Robert Jauß oder den Komponisten György Ligeti und Hans Werner Henze. Als ebenso vielgestaltig wie Dahlhaus’ Schriften und die rastlose Tätigkeit als Redakteur, Rezensent und Herausgeber, Professor der Berliner Technischen Universität, Präsident der Gesellschaft für Musikforschung, Mitglied des Deutschen Musikrats oder Stargast der Darmstädter Ferienkurse für Neue Musik erweisen sich auch seine Briefe.
Die Edition konzentriert sich auf jenen Teil, der Dahlhaus’ Denk- und Arbeitsmethoden verdeutlicht sowie den Austausch mit nationalen und internationalen Fachkollegen und die Organisation von wissenschaftlichen Großvorhaben (z. B. „Geschichte der Musiktheorie“, Pipers „Enzyklopädie des Musiktheaters“, „Neues Handbuch der Musikwissenschaft“, Richard Wagner Gesamtausgabe) spiegelt. Ihre sprachliche und stilistische Verve verleiht dabei nicht wenigen von Dahlhaus’ Briefen und Notizen genuin literarische Qualitäten.