Charisma
Theoretische und politisch-kulturelle Aspekte der "Ausser-Alltäglichkeit"
Christina Georgieva
Obwohl mit der Sphäre des Politischen aufs Engste verbunden,fand der Charisma-Begriff bislang nur wenig Beachtung seitens der Politikwissenschaft. Diese Forschungslücke nimmt die Autorin als Herausforderung für die Anregung eines komplexeren Charisma-Bildes wahr. In Anlehnung an Max Weber und unter Berücksichtigung späterer, Weber reflektierender Untersuchungen zum Thema werden sowohl die zentralentheoretischen Aspekte des genuinen Charismas (mit seinerFührer- und Gefolgschaftskomponente) als auch diejenigen des veralltäglichten Erb-, Amts- und Weltbildcharismas systematisch he rausgearbeitet. An dieses Merkmalparadigma knüpft die Thesevon den bestehenden Zusammenhängen zwischen charismatischen Erscheinungen und politisch-kulturellen Besonderheiten als Beispiel für die analytische Brauchbarkeit des Begriffes in bezug auf substantielle politikwissenschaftliche Fragen an.
Christina Georgieva, geboren in Varna an der Schwarzmeerküste, absolvierte das Gymnasium für Deutsche Sprache in ihrer Heimatstadt und studierte zunächst Deutsche Philologie an der Universität in Sofia. Im Zuge eines DAAD-Stipendiums hatte sie die Möglichkeit, die Universität in Bonn kennenzulernen, an der sie 2005 das Studium der Politischen Wissenschaft und Germanistik abschloß.