Christoph Martin Wieland
Ein Weltbürger in Weimar
Peter-Henning Haischer
Wenig in Weimar erinnert heute noch an Christoph Martin Wieland (1733-1813) – ein Denkmal am Rand der Innenstadt und eine kleine Straße. Vor zwei Jahrhunderten sah das anders aus: Wieland galt in ganz Europa als der bedeutendste deutsche Dichter seiner Zeit. Und alles, was Anspruch auf Rang und Nahmen hatte, suchte den weltberühmten Autor auf. Selbst Napoleon würdigte 1808 den greisen Dichter als Voltair Deutschlands. Mit seinen amüsanten und hintergründigen Verserzählungen verhalf er der deutschen Sprache zu einer bislang unbekannten Eleganz und Leichtigkeit. Er erhob den zuvor gering geschätzten Roman zu einer gedankentiefen, anspruchsvollen Literaturgattung. Als Übersetzer machte er die Deutschen mit Shakespeare bekannt. Als Herausgeber einer der erfolgreichsten Journale seiner Zeit – dem langlebigen Teutschen Merkur (1773-1810) – kann er zudem in Anspruch nehmen, einer der Väter des deutschen Journalismus zu sein. Das vorliegende Porträt Wielands führt in Leben und Werk eines der spannendsten Autoren der Aufklärungszeit ein und begibt sich mit dem interessierten Weimarbesucher auch auf Entdeckungsreise zu den versteckten Lebens- und Wirkungsstätten Wielands vor Ort und in der Region.