Christuskirche
Katholische Gemeinde in Rostock im Wandel der Zeit
Ulrike Jahnel, Rainer Walke
Die Rostocker Christuskirche ist ein eindrucksvoller Zeuge für die Verwerfungen des 20. Jahrhunderts. Zweimal wurde sie zerstört, zweimal in wechselnder Gestalt wieder aufgebaut.
Mit ihrer Kirche teilt die Christusgemeinde zu Rostock selbst ein sehr wechselvolles Schicksal. Nach der Gemeindegründung 1872 musste die katholische Minderheit in der lutherisch geprägten Seestadt über dreißig Jahre ihren Gottesdienst in Gastwirtschaften feiern. 1909 konnte dann endlich die erste Rostocker Christuskirche am Schröderplatz gebaut werden, ein großer, neogotischer Bau mit hochaufragendem Turm. Im Bombenhagel des Zweiten Weltkriegs wurde sie schwer getroffen, von den vielen katholischen Vertriebenen nach Kriegsende wieder aufgebaut und 1971 vom SED-Regime aus vorgeblich städtebaulichen, letztendlich aber ideologischen Gründen gesprengt. Auf Druck der Berliner Ordinarienkonferenz genehmigte der atheistische Staat einen kirchlichen Ersatzbau. Seitdem ist die neue Christuskirche am Häktweg wieder die Heimat der großen katholischen Stadtgemeinde.
Der vorliegende, reich illustrierte Band beschreibt diese beispiellose Geschichte einer norddeutschen katholischen Diasporagemeinde und ihrer Kirche.