Co-Offending im Rahmen vorsätzlicher Tötungsdelikte
Eine Analyse der Tatplanung, Tatausführung und der Kommunikation im Tatvorfeld bei gemeinschaftlich begangenen Tötungsdelikten
Charlotte Nieße
Das Phänomen der gemeinschaftlichen Tatbegehung ist spätestens seit Anfang des letzten Jahrhunderts gut erforscht. Aus den vorhandenen Studien ist bekannt, dass das sogenannte Co-offending insbesondere bei Vermögensdelikten auftritt und jugendliche Täter:innen den größten Anteil der gemeinschaftlich handelnden Täter:innen ausmachen. Aufgrund dieser Umstände hat die Forschung sich lange auf diese Forschungsschwerpunkte fokussiert. Erkenntnisse zum Feld der Gewaltdelikte, speziell der Tötungsdelikte, liegen weniger vor. Nach Ansicht diverser Autor:innen ist eine deliktübergreifende Betrachtung nicht sinnvoll, da die Unterschiede zwischen den Taten zu groß sind. Diese Arbeit untersucht das Phänomen der gemeinschaftlich begangenen vorsätzlichen Tötungsdelikte (versucht oder vollendet) und differenziert zwischen Taten, die von Gruppen und Duos begangen werden. Die Taten werden in ihrer Gesamtheit betrachtet, das heißt, dass sowohl Vortatphase als auch Tat- und Nachtatphase Gegenstand der Untersuchung sind. So soll die Arbeit einen Beitrag zu einem besseren Verständnis gemeinschaftlich begangener Tötungsdelikte leisten.