Conrad Tyroffs Neues Adeliches Wappenwerk 1785 – 1816 in Faksimile
über 2200 Wappen auf 725 Tafeln kommentiert von Richard Dietz
Richard Dietz
Das Neue Adeliche Wappenwerk von Tyroff wurde nicht als komplettes Werk auf den Markt gebracht, es wurde im Laufe von mehr als 60 Jahren in zahllosen Einzellieferungen publiziert. Die Art der Publikation brachte es mit sich, dass komplette Ausgaben im Antiquariatshandel praktisch nicht zu finden sind. Einzellieferungen, die in den Handel kamen, wurden von Kunsthändlern ausgeschlachtet und zerlegt, das beweisen die zahllosen Einzelwappen, die im Kunsthandel angeboten werden. Als 1806 seine Heimatstadt Nürnberg ihre Reichsfreiheit verlor und dem Königreich Bayern eingegliedert wurde, musste Tyroff erkennen, dass dies auch auf sein Werk Auswirkungen hat. Die von Napoleons Gnaden neu entstandenen Staaten mussten sich erst installieren und organisieren. Mit Adelsmatrikel und Briefadel schufen sie eine neue Ordnung und ein billiges Belohnungssystem für willige Beamte und Verwalter. Die Kanzleiheraldik entwickelte sich zu einem wichtigen Werkzeug der Innenpolitik. Was lag für Tyroff näher, als diese neuen Formen der Heraldik zu katalogisieren. Die vorliegende Reprintausgabe der ersten sieben Teilbände dokumentiert zum einen den Zustand der Heraldik am Ende des Heiligen Römischen Reiches Deutscher Nation, zum andern, wie Briefadel und Kanzleiheraldik die über Jahrhunderte gewachsene Heroldskunst in wenigen Jahren veränderten und verunstalteten. Die hier publizierten sieben Teilbände zeigen diesen Wandel so deutlich, wie kein anderes zeitgenössisches Wappenbuch.