Cusanus und der Islam
Walter Andreas Euler, Tom Kerger
„… dass es besser ist, mit ihnen zu sprechen als gegeneinander Krieg zu führen.“ Diese Einstellung kennzeichnet die Haltung des Nikolaus von Kues (1401–1464) zum Islam. So kommt dem Renaissance-Kardinal in der langen Geschichte der christlichen Auseinandersetzung mit der Religion aus Arabien auch eine besondere Stellung zu. Da seine zentralen Gedanken heute noch bedeutsam und hilfreich für die gegenwärtige Auseinandersetzung mit dem Islam sind, möchte dieses Buch eine größere Öffentlichkeit seriös und allgemein verständlich über die wesentlichen Aspekte der cusanischen Islamtheologie informieren, ohne sich in Detailfragen zu verlieren. Dazu werden die beiden bedeutenden Schriften De pace fidei und Cribratio Alkorani je gesondert vorgestellt und ihre jeweiligen Eigentümlichkeiten anhand von Textbeispielen dargelegt. Zudem werden sowohl der erste Teil von Predigt CCXL, der auf den Islam Bezug nimmt, als auch der für die cusanische Islamtheologie und -hermeneutik hoch bedeutsame Brief des Nikolaus von Kues an Johannes von Segovia aus dem Jahre 1453 erstmals ins Deutsche übersetzt und in ihren Zusammenhängen untersucht.